Rabenschwarzer Tag für die Magnificent 7, und das ausgerechnet nach positiven Inflationsdaten. Meta verlor am Donnerstag 4,1 Prozent, Nvidia ging mit einem Minus von 5,6 Prozent aus dem Handel, Tesla büßte sogar 8,4 Prozent ein. Die Marktkapitalisierung, die vernichtet wurde, wurde nur einmal getoppt.
Nach den Inflationsdaten nahmen die Anleger kräftig Gewinne mit. Bei den Magnificent 7 lösten sich 598 Milliarden Dollar Börsenwert in Luft auf. Nur ein einziges Mal, am 3. Februar 2022, gab es mehr Verluste: Damals, als die Stimmung nach der monatelangen Corona-Rally langsam kippte, wurden 602 Milliarden Dollar an Marktkapitalisierung vernichtet.
Dabei gibt es jetzt eigentlich keinen großen Grund, bearish zu werden. In den USA hat sich die Teuerung im Juni spürbar abgeschwächt und Hoffnungen auf baldige Zinssenkungen aufkommen lassen. Die Verbraucherpreise stiegen zum Vorjahresmonat um drei Prozent. Im Vormonat hatte die Rate 3,3 Prozent betragen. Analysten hatten zwar mit einer Abschwächung gerechnet, allerdings im Schnitt auf lediglich 3,1 Prozent.
Im Monatsvergleich gingen die Lebenshaltungskosten sogar leicht zurück, sie sanken um 0,1 Prozent. Erwartet wurde hingegen ein Anstieg um 0,1 Prozent.
Ökonom Elmar Völker von der Landesbank Baden-Württemberg sprach von einem „positiven Paukenschlag" für die Finanzmärkte. Die Preisentwicklung sei durchweg niedriger ausgefallen als erwartet. „Der unterliegende Preisdruck war im Juni so gering wie zuletzt im April 2021." Besonders erfreulich sei, dass die Teuerung im Dienstleistungssektor ebenfalls spürbar nachgegeben habe.
Laut CME Fed-Watchtool rechnen aktuell 86,4 Prozent der Marktteilnehmer mit einer ersten Zinssenkung am 18. September um 25 Basispunkte auf dann 5,00 bis 5,25 Prozent.
Die Börse spekuliert schon seit Monaten auf eine merklich sinkende Inflationsrate und folglich auf eine Zinswende der Fed. Nach den Daten am Donnerstag herrschte dann das Motto „Sell the facts“. Dips bei Top-Aktien wie Nvidia oder Apple dürften schon sehr bald von den Anlegern zum Einstieg genutzt werden.
Hinweis auf Interessenkonflikte:
Der Vorstandsvorsitzende und Mehrheitsinhaber der Herausgeberin Börsenmedien AG, Herr Bernd Förtsch, ist unmittelbar und mittelbar Positionen über die in der Publikation angesprochenen nachfolgenden Finanzinstrumente oder hierauf bezogene Derivate eingegangen, die von der durch die Publikation etwaig resultierenden Kursentwicklung profitieren können: Apple, Nvidia.
Der Chefredakteur dieser Publikation, Herr Leon Müller, ist unmittelbar und mittelbar Positionen über die in der Publikation angesprochenen nachfolgenden Finanzinstrumente oder hierauf bezogene Derivate eingegangen, die von der durch die Publikation etwaig resultierenden Kursentwicklung profitieren können: Apple, Nvidia.
Aktien der Nvidia befinden sich in einem Real-Depot der Börsenmedien AG.
(Mit Material von dpa-AFX)