Mit der Übernahme des US-Unternehmens Encore Vision stärkt der Schweizer Pharma-Gigant Novartis seine Augenheilkunde-Sparte. Letzte Woche kaufte der Konzern bereits für den Dermatologie-Bereich hinzu.
Alcon, die Augenheilkunde-Sparte (Ophtalmologie-Segment) von Novartis, kann längst nicht mehr an die Profitabilität der letzten Jahre anknüpfen. Trotz des Kassenschlagers Lucentis kämpft der Bereich mit enormen Ertragsproblemen. Daher stärkt Novartis zunehmend die Pipeline mit Zukäufen. Der jüngste Zukauf Encore Vision hat sich auf den Bereich der Alterssichtigkeit spezialisiert, in dem Novartis bislang nicht aktiv war. Die Amerikaner verfügen indes ein aussichtsreiches Produkt namens EV06 in der Pipeline, welches zuletzt mit starken klinischen Daten auftrumpfte – über den Kaufpreis veröffentlichten beide Unternehmen keine Details.
Doch nicht nur der Bereich der Ophtalmologie wird gestärkt. Letzte Woche vermeldete Novartis die Übernahme der britischen Ziarco Group. Mit der Akquisition verfügt Novartis nun einen Histamin-H4-Rezeptor-Antagonisten in der Pipeline, welcher gegen atopische Dermatitis zum Einsatz kommen soll. Auch im Zusammenhang mit einer potentiellen Übernahme des Arzneimittelproduzenten STADA fiel der Name Novartis. Die Schweizer „Sonntagszeitung“ berief sich in diesem Fall auf informierte Kreise, wonach Novartis Interesse an STADA haben soll - weitere Übernahmen sind daher nicht ausgeschlossen.
Bodenbildung vor Abschluss
In den vergangenen Wochen gerieten die Papiere von Novartis deutlich unter Druck. Jedoch gelang es im Bereich von 67,40 Schweizer Franken einen Boden auszubilden. Nachdem bereits das Verlaufshoch vom November geknackt und ein erstes Kaufsignal generiert wurde, sollten Anleger dennoch vor einem Einstieg den Sprung über die 200-Tage-Linie bei 75,30 Franken abwarten.