Am Wochenende hat Novartis auf dem Fachkongresses der European Society of Cardiology (ESC) Details der klinischen Spätstudie zum möglichen Blockbuster Ilaris präsentiert und konnte die Experten nicht überzeugen. Die Studienziele erreichten die Schweizer. Allerdings mit einer schwerwiegenden Nebenwirkungen, die für Skepsis sorgt.
Ilaris reduzierte in der Phase-3-Studie das Risiko von Herzinfarkt- und Arteriosklerose-Patienten, eine Herzattacke, einen Schlaganfall oder tödliche Herzkreislauf-Probleme zu erleiden. Im Gegenzug besteht jedoch ein größeres Risiko, an einer Infektion zu Tode zu kommen. Hinzu kommt der hohe Preis von Ilaris, der den Experten sauer aufstößt.
Im Rahmen der sogenannten CANTOS-Studie nahmen weltweit mehr als 10.000 Patienten innerhalb von sechs Jahren teil. Entsprechend groß war die Euphorie im Juni, als Novartis erste vielversprechende Eckdaten der riesigen Studie offen legte. 2020 soll Ilaris bereits eine halbe Milliarde Dollar in die Novartis-Kasse spülen. Doch die Details überzeugen nicht – das Risiko, dass die entsprechenden Behörden die Zulassung in dieser Indikation verweigern, steigt.
Im vorbörslichen Handel rutscht die Novartis-Aktie ab und fällt unter die wichtige 200-Tage-Linie. Investierte Anleger verfallen nicht in Panik und halten an den Papieren fest. Die langfristigen Aussichten bleiben bei dem Schweizer Pharma-Riesen unverändert positiv. Neueinsteiger behalten die Marke von 68 Euro im Auge. Spätestens an dieser Chartmarke dürfte das Papier wieder nach oben drehen.