Die Rettung des gestrauchelten norwegischen Billigfliegers Norwegian Air Shuttle (NAS) war ein wahrer Wirtschaftskrimi. Am Ende gab es schließlich doch eine Lösung - mit bösen Folgen für die damaligen Anteilseigner. Denn es kam zu massiven Kapitalerhöhungen, die Aktienanzahl wurde extrem erhöht. Am Ende verloren die Alt-Aktionäre knapp 99 Prozent (siehe erster Chart).
Wer allerdings nach den Mega-Kapitalerhöhungen zugegriffen hatte, hat durchaus gute Chancen auf gute Geschäfte mit den NAS-Papieren. Denn nach der erfolgreichen Restrukturierung läuft es bei den Norwegern wieder rund. Mit einer mittlerweile relativ soliden Bilanz, einer sehr niedrigen Kostenbasis und einer sehr jungen (und damit treibstoffsparenden) Flotte dürfte das Unternehmen Analystenprognosen zufolge 2022 wieder stattliche Gewinne einfahren.
Starke Zahlen - positiver Ausblick
Und bereits die Zahlen für 2021 können sich durchaus sehen lassen. So erzielte NAS einen Vorsteuergewinn - was natürlich auch an diversen Sondereffekten lag, aber dennoch Mut macht. Nachdem der Konzern im Jahre 2020 noch einem Verlust von 23 Milliarden Norwegischen Kronen (knapp 2,3 Milliarden Euro) verbucht hatte, erwirtschaftete man im vergangenen Jahr nun einen Gewinn von 1,88 Milliarden Kronen.
Bemerkenswert: Trotz der negativen Ausfälle von Omikron, könnte der Umsatz im vierten Quartal von 670 Millionen Kronen auf 2,55 Milliarden Kronen knapp vervierfacht werden. Zudem gibt sich NAS zuversichtlich, dass die Reiselust von Millionen von Menschen 2022 wieder zunehmen wird: "Die Buchungstrends zeigen, dass die Kunden früher planen und buchen, in Erwartung, dass sich die positiven jüngsten Entwicklungen in Bezug auf COVID-19-Impfungen und -Beschränkungen langfristig fortsetzen werden."
NAS ist und bleibt eine der heißesten Comeback-Storys in Europa. Die Chancen stehen gut, dass der nur haarscharf der Pleite entkommene Konzern nun nachhaltig die Kurve kriegt. Mutige können nach wie vor darauf setzen, sollten ihre Position aber unbedingt weiter mit einem Stopp bei 0,92 Euro nach unten absichern.