Nordex hat sich neue finanzielle Ziele gesetzt: Wie der Vorstand auf seinem Investorentag in Hamburg mitgeteilt hat, will der Konzern bis zum Jahr 2017 ein Umsatzniveau von 2,0 Milliarden Euro erreichen (2013: 1,4 Milliarden Euro) und das operative Ergebnis deutlich auf eine EBIT-Marge von sieben bis acht Prozent erhöhen (2013: 3,0 Prozent).
„Unser Fokus für die nächste Periode liegt ganz klar auf der Verbesserung der Profitabilität. In der zurückliegenden Neuausrichtung ist Nordex stürmisch gewachsen, hat das gewinnkritische Umsatzniveau erreicht und schreibt heute wieder schwarze Zahlen. Diesen Erfolg wollen wir jetzt ausbauen, indem wir unsere internen Prozesse optimieren und passend auf unser Geschäft zuschneiden“, so Dr. Jürgen Zeschky, Vorstandschef der Nordex SE.
Seit der neue Vorstand um CEO Zeschky im Frühjahr 2012 das Ruder bei Nordex übernommen hat ist die Gruppe um gut 55 Prozent auf einen Umsatz von 1,4 Milliarden Euro gewachsen und hat den Verlust in einen Gewinn gedreht. Die neue erfolgreiche Position als Spezialanbieter für komplexe Lösungen, der sich auf rund 20 internationale Märkte konzentriert, will Nordex in der Zeit bis 2017 weiter schärfen. Zeschky: „Unsere Produkte und Dienstleistungen setzen immer da an, wo wir Werte für unsere Kunden schaffen können. Das sind natürlich zu allererst effizientere Produkte. Aber auch im Design eines Windparks steckt eine Menge Potenzial für Ertragsteigerungen.“ So zielt Nordex auf die Reduktion der Stromgestehungskosten aus Windenergie um zwölf bis 15 Prozent und will verstärkt kundenspezifische Lösungen im so genannten ´Micrositing´ von Windparks anbieten.
„Die Neuausrichtung und das zum Teil bis zu 30-prozentige Umsatzwachstum im Jahr hat für die Organisation jede Menge Stress bedeutet. Wir haben wettbewerbsfähige Produkte und eine erfolgreiche Vertriebs- und Servicestrategie. Jetzt wird ein Schwerpunkt sein unsere Prozesse anzupassen, um noch profitabler zu arbeiten“, so Zeschky. Dabei geht es ihm auch um eine Prozesslandschaft, die sich am Projektgeschäft orientiert und der Tatsache Rechnung trägt, dass Nordex kein klassischer Hersteller von standardisierten Serienprodukten ist. Zeschky: „Unser Ansatz ist nicht 600 bis 700 Windturbinen im Jahr zu produzieren, sondern etwa 100 Projekte erfolgreich abzuwickeln. Hinter jedem Projekt steht ein Kunde, den wir professionell bei der Errichtung seines Windparks unterstützen.“ Trotz des moderaten Wachstumskurses, den Nordex in den nächsten Jahren verfolgen will, betont der Vorstand, dass die Gruppe sich in ihren Absatzgebieten stärker entwickeln wird als der Markt. Das durchschnittliche jährliche Wachstum soll bei gut acht Prozent liegen und von Anteilsgewinnen in Kernmärkten, neuen Märkten und einem organischen Zuwachs im Service getragen werden.
Fundamental hat Nordex die Voraussetzungen für weitere steigende Kurse geschaffen. DER AKTIONÄR rät deswegen weiterhin zum Kauf der TecDAX-Aktie. Auch die US-Investmentbank Goldman Sachs hat sich zuletzt positiv zu Nordex geäußert. Sie hat ihr Kursziel für Nordex von 18,20 auf 18,40 Euro angehoben und die Einstufung auf "Buy" belassen. Weitere positive Analystenstimmen dürften folgen.