Wie üblich haben die chinesischen E-Autobauer zum Monatsbeginn die Verkaufszahlen für den Vormonat präsentiert. Die Zahlen fielen durchmischt aus: Während Li Auto ein deutliches Plus verzeichnen und so auch seine Quartalsprognose übertreffen konnte, schnitten die Konkurrenten Nio und XPeng eher durchwachsen ab.
Konkret setzte Nio im dritten Quartal 31.607 und im September 10.878 Fahrzeuge ab. Damit konnte das Unternehmen seine Verkaufszahlen gegenüber dem August zwar nur minimal steigern. Mit dem Launch des ET5 Ende September brachten die Chinesen allerdings ein Fahrzeug auf den Markt, welches bereits starke Vorbestellungszahlen vorweisen konnte. Mit dem Rollout weiterer Modelle und der bevorstehenden Europa-Expansion – ab Freitag soll die Premium-Limousine ET7 in Deutschland erhältlich sein – ist zudem weiteres Wachstumspotenzial vorhanden.
Wesentlich schlechter fielen dagegen die Verkaufszahlen bei XPeng aus. Nicht nur blieb man mit 8.468 verkauften Einheiten hinter der Startup-Konkurrenz aus China zurück, sondern musste bei den monatlichen Absatzzahlen auch den dritten Rückgang in Folge hinnehmen. Im gesamten Quartal wurden somit 29.570 Fahrzeuge abgesetzt. Wie bei Nio startete auch bei XPeng Ende September ein weiteres Modell. Dieses soll im späten Oktober in die Massenfertigung gehen und wieder für Wachstum bei den Verkaufszahlen sorgen.
Am deutlichsten fiel das Absatzwachstum bei Li Auto aus. Im Vergleich zum schwach ausgefallenen August konnte der Absatz auf 11.531 Einheiten mehr als verdoppelt werden. Das genügte, um mit 26.524 verkauften Fahrzeugen im dritten Quartal die erst im September nach unten angepasste Prognose zu übertreffen. Überzeugen können hier die Verkaufszahlen des Li L9. Im ersten vollen Auslieferungsmonat kam der SUV auf 10.123 Einheiten. Zwei weitere neue Modelle stehen ebenfalls vor dem Launch.
Die Papiere von XPeng konnten sich anders als die von Li Auto in Folge der Absatzzahlen kaum von ihren Tiefständen lösen. Beide Unternehmen sind softwaretechnisch zwar auf dem aktuellsten Stand, bis sie nachhaltiges Wachstum beweisen können, gehören sie allerdings auf die Watchlist. Da Nio überproportional von der Einführung des ET5 profitieren sollte und den Fokus auf hochpreisige Luxus-Fahrzeuge legt, ist die Aktie interessanter.