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Foto: NIO
10.03.2023 Lars Friedrich

Nio: Das wird extrem eng

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Nio

Zwar schwächeln China-Aktien derzeit ohnehin, aber bei Nio sieht es noch mal besonders kritisch aus. Während sich die Kurse anderer Aktien seit vergangenem Oktober zwischenzeitlich teils steil erholten, kam Nio kaum aus dem Knick. Der weitere Kurs-Verlauf beim Elektroauto-Hersteller ist exemplarisch für Aktien, die hinter dem Markt zurückbleiben.

In der Regel lohnt es sich nicht, relativ schwache Aktien in der Hoffnung auf eine kurzfristige Aufholjagd zu kaufen. Das hat sich auch bei Nio gezeigt. Beim erstbesten Widerstand in der 13-Dollar-Zone prallte der Kurs in den vergangenen Monaten mehrfach ab. Im Zuge der allgemeinen Korrektur rutschte der Kurs unter 10 Dollar und markierte Anfang März sogar ein neues Intraday-Tief bei 8,31 Dollar innerhalb der Ende 2021 begonnenen Abwärtsfahrt.

Anschließend konnte sich die Nio-Aktie nur minimal fangen. Sollte der Kurs auf Tagesschlussbasis unter 8,30 Dollar schließen, könnte sich der Kursverfall noch mal beschleunigen, weil der monatelange Bodenbildungsversuch dann endgültig dahin wäre.

Nio (WKN: A2N4PB)

Im abgelaufenen Quartal hatten bereits Top-Hedgefonds wie Two Sigma, Susquehanna und Renaissance Technologies Nio-Aktien verkauft. Anfang März hatten die Quartalszahlen von Nio dann die Analystenerwartungen teils deutlich verfehlt.

Ohnehin stehen China-Tech-Aktien derzeit unter Druck. Dabei macht sich unter anderem der Abwärtssog von US-Tech bemerkbar. Nio und Co werden hauptsächlich an den US-Börsen gehandelt und schwanken dementsprechend mehr oder weniger mit den dortigen Tech-Aktien. Zudem dürften Anleger nach der Rally der letzten Monate teils üppige Gewinne vom Tisch nehmen (wenn beispielsweise mehrere China-Aktien einer Branche gekauft wurden, würde der Druck auf den Verkaufsknopf auch Nio betreffen, obwohl die Aktie relativ schwach gelaufen ist – Profi-Anleger halten in der Regel nicht speziell schwache Aktien, während sie ihre Gewinner verkaufen, eher im Gegenteil). Internationale Spannungen und Zweifel, wie nachhaltig die jüngste wirtschaftliche Erholung in China ist, dürften Verkäufern ihre Entscheidung zusätzlich erleichtert haben.

Nio hat einfach kein Momentum, charttechnisch überwiegt derzeit sogar das Abwärtsrisiko. DER AKTIONÄR rät derzeit nicht zum Einstieg.

Hinweis: Der Handel mit Anteilen chinesischer Unternehmen ist mit erheblichen politischen und rechtlichen Unsicherheiten verbunden. Für Anleger besteht ein erhöhtes Totalverlustrisiko. DER AKTIONÄR rät dazu, nur in Einzelfällen und mit geringer Gewichtung in China-Aktien zu investieren.

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