Frischer Rückenwind zum Wochenauftakt für die Anteilscheine von Energieriesen wie etwa Shell oder Equinor. Denn die Ölpreise sind zu Beginn des heutigen Handelstages moderat gestiegen. Am Montagmorgen kostete ein Barrel Brent zur Lieferung im Februar 77,07 US-Dollar und damit 52 Cent mehr als am Freitag.
Der Preis für ein Fass der amerikanischen Sorte West Texas Intermediate (WTI) zur Januar-Lieferung stieg um 55 Cent auf 71,98 Dollar. Unterstützt werden die Erdölpreise seit einigen Tagen durch den tendenziell schwächeren US-Dollar. Hintergrund ist die Aussicht auf perspektivisch sinkende Leitzinsen in den USA. Rohöl wird überwiegend in der US-Währung gehandelt. Fällt der Dollarkurs, steigt häufig die Ölnachfrage außerhalb des Dollarraums. Denn in diesem Fall wird Rohöl wechselkursbedingt günstiger.
Sorge herrscht am Ölmarkt darüber hinaus wegen der angespannten Situation im Roten Meer. Denn die von Iran unterstützten Huthi-Rebellen hatten dort zuletzt mehrere Schiffe angegriffen. Einige große Reedereien wollen die Seestrecke, die das Rote Meer über den Suezkanal mit dem Mittelmeer verbindet, vorerst meiden. Die Route ist allerdings wichtig für den Welthandel und den Erdöltransport über See. Die für den Suezkanal zuständige Behörde hatte am Wochenende angekündigt, die Spannungen genau zu beobachten.
Laut den Experten der Commerzbank ist der Ölpreis ohnehin schon zu tief gefallen. Sie verweisen auf die Produktionskürzungen der Opec+. "Hinzu kommt, dass sich mit den nun schneller abzeichnenden Zinssenkungen die mittelfristigen Konjunkturaussichten aufhellen", heißt es in einem Kommentar. "Spätestens zu Beginn des nächsten Jahres dürften die Ölpreise weiter steigen."
Anziehende Ölpreise würden den Aktienkursen sämtlicher Energiekonzerne sicherlich wieder einen zusätzlichen Schub verleihen. Effiziente Unternehmen wie Shell oder Equinor kommen indes aber auch mit dem aktuellen Ölpreis-Niveau sehr gut zurecht. Die günstig bewerteten Dividendenperlen bleiben daher attraktiv. Die Stoppkurse sollten jeweils bei 24,00 Euro belassen werden.
Mit Material von dpa-AFX