Nach der Horror-Nachricht über einen vorübergehenden Produktionsstopp ist die Nel-Aktie um rund 25 Prozent abgestürzt. Auch wenn sich am Dienstag eine Stabilisierung abzeichnet, bleibt die Lage kritisch. Wie bewertet Morgan Stanley die Entwicklung?
Nel hat angekündigt, die Produktion am Standort Herøya vorübergehend einzustellen und rund 20 Prozent der Belegschaft abzubauen, um die Organisation an die geringere Marktnachfrage anzupassen. Diese Einsparungen sollen helfen, die finanzielle Situation zu stabilisieren, während das Unternehmen weiterhin auf neue Aufträge hinarbeitet. Die Hälfte dieser Reduktionen soll bereits im 4. Quartal durch freiwillige Kündigungen und die Beendigung von Beraterverträgen umgesetzt worden sein.
Das sagt Morgan Stanley
„Angesichts des Ausbleibens neuer Großaufträge für Elektrolyseure halten wir dies für eine vernünftige Maßnahme, um die Bilanz der Gruppe zu erhalten", äußerte sich Analyst Arthur Sitbon. Er stellte fest, dass 20 Prozent der annualisierten Personalkosten von Nel im Jahr 2024 einen Wert von 130 Millionen Norwegische Kronen (NOK) hatten. Nel müsse seine Liquidität im Jahr 2025 jedoch sorgfältig verwalten. „Wir glauben auch, dass dies ein vorsichtiges Signal für potenzielle kurzfristige Großprojekte ist", führte Sitbon weiter aus.
Sitbon behielt das Kurzsziel von 3,50 Norwegische Kronen (NOK) mit der Einstufung „Underweight" dennoch bei. Damit liegt der Experte leicht unter dem durchschnittlichen Kursziel der 29 von Bloomberg befragten Analysten bei 3,71 NOK. 14 der Experten raten zum Verkauf und 14 vertreten die Einstufung „Hold".
Eine schnelle Belebung der Auftragslage ist bei Nel nicht in Sicht. DER AKTIONÄR schließt sich dem Konsens der Analysten an und rät: Finger weg von der Aktie. Anleger sollten trotz der optisch günstigen Bewertung nicht ins fallende Messer greifen.
Wer langfristig dennoch auf den Megatrend Wasserstoff setzen und das Risiko streuen will, kann auf den E-Mobilität Wasserstoff Index des AKTIONÄR zurückgreifen. Darin sind neben Nel auch Plug Power, Ballard Power und Bloom Energy enthalten. Je nach Risikoneigung können Anleger entsprechende Zertifikate wählen. Das Index-Zertifikat mit der WKN DA0AAQ bildet die Kursentwicklung des E-Mobilität Wasserstoff Index praktisch 1:1 ab. Weitere Infos dazu finden Sie hier.
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