Beim Stahlproduzenten Salzgitter will sich Bundesforschungsministerin Anja Karliczek am Montag über die Produktion mit Wasserstoff informieren. Die CDU-Politikerin will vor Ort mit Experten aus Industrie und Wissenschaft die Perspektiven der Nutzung von Wasserstoff diskutieren. Ohne Elektrolyse-Geräte ist eine "grüne" Stahlproduktion schlecht möglich, Pure-Player wie Nel oder ITM Power haben die notwendigen Technologien im Portfolio.
Das Bundeskabinett hatte im Juni eine Wasserstoffstrategie verabschiedet, die Milliarden-Zuschüsse, rechtliche Erleichterungen und konkrete Produktionsziele vorsieht. Immer mehr Ländern legen ihre nationalen Wasserstoffstrategien mit teils geplanten Milliardeninvestitionen offen – das sorgt für Rückenwind bei Wasserstoff- respektive Brennstoffzellen-Aktien.
Großes Potenzial in der Stahl-Industrie
Nach dem Willen der großen Koalition soll Deutschland bei der Nutzung neuartiger klimafreundlicher Wasserstoff-Energie weltweit zum Vorbild werden. Der Salzgitter-Konzern hatte zuletzt politische und finanzielle Hilfe für die Umstellung der Stahlproduktion auf klimafreundlichere Verfahren gefordert. Die Stahlindustrie sei zwar in der Lage, einen substanziellen eigenen finanziellen Beitrag zur CO2-Minderung zu leisten, sagte Vorstandschef Heinz Jörg Fuhrmann. Ohne eine öffentliche Anschub-Finanzierung werde das aber nicht umzusetzen sein, betonte er in einem Zeitungsinterview.
HYBRIT-Projekt im Fokus
Nel aus Norwegen beispielsweise beliefert das HYBRIT-Projekt mit einem Elektrolyseur. Laut HYBRIT verursacht die Stahl-Industrie weltweit sieben Prozent der gesamten CO2-Emissionen. In Schweden allein, wo das Projekt realisiert wird, sogar zehn Prozent. Das Ziel: eine emissionsfreie Stahlproduktion.
Die Stahlindustrie ist für Elektrolyseur-Hersteller wie ITM Power und Nel ein enorm wichtiger Markt. Deutschland will im zukunftsträchtigen Wasserstoff-Markt eine Vorreiterrolle einnehmen – und kann damit auch auf dem Weg zu "grünem Stahl" wichtige Impulse setzen. Sowohl bei ITM Power als auch Nel sollten Anleger auf dem aktuellen Niveau nicht mehr zugreifen. Investierte Anleger reizen das unverändert hohe Momentum weiter aus.
(Mit Material von dpa-AFX)