Der norwegische Wasserstoff-Spezialist Nel hat seine Zahlen für das vierte Quartal respektive Gesamtjahr 2022 vorgelegt. Die Erwartung der Analysten konnte das Unternehmen im Schlussviertel beim Umsatz regelrecht pulverisieren. Allerdings blieben die Skandinavier beim EBITDA hinter der Prognose zurück.
Die Erlöse stiegen im vierten Quartal um 67 Prozent auf 414 Millionen Norwegische Kronen (37,7 Millionen Euro), die Schätzung lag bei knapp 231 Millionen Kronen. Der EBITDA-Verlust belief sich im Schlussviertel auf 216 Millionen Kronen, womit Nel die Prognose von 202 Millionen Kronen verfehlte.
Stark: Der Auftragsbestand konnte mit einem Plus von 112 Prozent auf 2,61 Milliarden Kronen mehr als verdoppelt werden. Besonders dynamisch entwickelt sich hier das Elektrolyseur-Segment mit einem Plus von 137 Prozent, der Bereich Fueling konnte beim Auftragsbestand immerhin 32 Prozent im Vergleich zum vierten Quartal 2021 zulegen.
Den Verlust begründet Nel mit hohen Verlusten im Segment Fueling, schwachen Margen bei Elektrolyseur-Projekten aus den Jahren 2020 sowie 2021 und gestiegenen Personalkosten. Die Norweger wollen indes weiter expandieren: Im US-Bundesstaat Connecticut soll die PEM-Elektrolyseur-Produktion auf 500 Megawatt ausgeweitet werden. Dafür will Nel 260 Millionen Kronen in die Hand nehmen.
Das Wachstum bei Nel hat sich im vierten Quartal beschleunigt. Darüber hinaus nehmen die Expansionspläne weitere Formen an. DER AKTIONÄR bleibt langfristig optimistisch gestimmt. Anleger sollten allerdings immer den spekulativen Investmentcharakter im Hinterkopf behalten. Stopp: 1,15 Euro.