Am Mittwoch hat der norwegische Wasserstoff-Spezialist Nel eine Kapitalerhöhung erfolgreich durchgeführt. Die Aktien konnten mit einem akzeptablen Abschlag von neun Prozent platziert werden. Doch das Unternehmen will mehr – so ist ein Aufstockung der Kapitalmaßnahme zum gleichen Ausgabekurs geplant.
So zieht Nel in Erwägung, bis zu zehn Millionen weitere Aktien zum Kurs von 15,30 Kronen (1,60 Euro) zu platzieren. Die Norweger wollen die frischen liquiden Mittel für weitere Investitionen in die Produktionskapazitäten, "organisatorisches Wachstum in Verbindung mit Auftragseingängen und Ausschreibungsaktivitäten sowie für allgemeine Unternehmenszwecke" einsetzen.
Große Pläne
Nel will auf die womöglich dynamisch steigende Nachfrage nach Elektrolyseuren reagieren. Der Ukraine-Konflikt hat einmal mehr deutlich gemacht, dass die Öl- und Gas-Abhängigkeit von Russland reduziert werden muss. Wasserstoff könnte hierbei eine tragende Rolle spielen.
Schon jetzt kann Nel im Werk auf Herøya auf eine moderne Produktion setzen. "Die neue Produktionslinie stellt einen Paradigmenwechsel für die Branche dar und wird die größte und effizienteste Anlage der Welt sein. Sie ist außerdem ein wichtiger Teil des Fahrplans zur Senkung der Wasserstoffkosten in Richtung der fossilen Parität", so Nel-Chef Jon André Løkke im Herbst 2021 gegenüber dem AKTIONÄR.
Die durchgeführte Kapitalmaßnahme und die geplante weitere Verwässerung der Altaktionäre belastet kurzfristig die Nel-Aktie. Langfristig bleibt DER AKTIONÄR für den Wasserstoff-Spezialisten optimistisch, aktuell sollten allerdings Zukäufe zurückgestellt werden. Wer investiert ist, beachtet den Stopp des AKTIONÄR bei 1,25 Euro.