Starke Zahlen für 2019, ein optimistischer Ausblick und die überraschende Aufnahme in den MDAX haben der Hellofresh-Aktie Anfang März bei 27,85 Euro ein neues Allzeithoch beschert. Die Coronapanik an den Märkten ließ den Kurs im Anschluss um mehr als 30 Prozent einbrechen. Doch nun entdecken die Anleger den Wert als potenziellen Profiteur der Coronakrise für sich. Nicht ohne Grund!
Lieferdienste sind wegen der Coronavirus-Krise stark gefragt: „Wir haben die Situation natürlich sehr genau im Blick und bereiten uns auf diverse Situationen vor um entsprechend schnell handeln zu können. Wir arbeiten eng mit unserem Netzwerk an Lieferanten zusammen und arbeiten hart daran, dass wir unsere Kunden pünktlich beliefern können“, erklärt Saskia Leisewitz, Corporate Communications Manager bei Hellofresh auf Nachfrage gegenüber dem AKTIONÄR.
"Unsere sehr kurze und effiziente Supply Chain ermöglicht es uns, sehr schnell auf Nachfrageschwankungen zu reagieren.“ Daher wurde der Bestellschluss von bisher 24 Uhr auf 12:30 Uhr vorgezogen. "Dadurch haben wir die Möglichkeit, nicht erst morgen, sondern heute schon mit der Planung zu beginnen. Das gibt uns genug Zeit, um entsprechende Vorbereitungen wie z.B. Zutaten sortieren zu treffen“, so Leisewitz. Detaillierte Zahlen zu Bestellungen und Neukundenentwicklung ließ sie sich allerdings nicht entlocken.
Frische Zahlen für das erste Quartal gibt es offiziell erst Anfang Mai. Ein Statement des Vorstands könnte es aber vielleicht schon früher geben. Für das laufende Geschäftsjahr erwartet Hellofresh aktuell ein währungsbereinigtes Umsatzwachstum von 22 bis 27 Prozent (Vorjahr: 1,8 Milliarden Euro). Auf Basis des bereinigten EBITDA, will das Unternehmen die positive Entwicklung fortsetzen. Hier wird eine Marge von 4,0 bis 5,5 Prozent erwartet.
Kurzum: Die Lieferdienste für Nahrungsmittel dürften bei den Investoren nun vermehrt in den Fokus rücken. Die Gesellschaft hat das Zeug, zum Profiteuer der Coronakrise zu werden. In den USA hat sich die Aktie von Hellofresh-Wettbewerber Blue Apron in wenigen Tagen vervielfacht. Wer weiß, was in diesem volatilen Markt alles möglich ist. DER AKTIONÄR spekuliert im Real-Depot auf steigende Kurse bei Hellofresh.
Hinweis nach §34 WPHG zur Begründung möglicher Interessenkonflikte: Aktien oder Derivate, die in diesem Artikel besprochen / genannt werden, befinden sich im "Real-Depot" von DER AKTIONÄR.