Der Online-Handel erhält durch die Maßnahmen zur Eindämmung der Ausbreitung des Coronavirus einen kräftigen Schub. Experten gehen schon jetzt davon aus, dass dieser Aufschwung nachhaltig sein wird. Der große Gewinner ist Amazon. Aber auch kleinere Anbieter könnten profitieren. Einer davon ist Zooplus.
Auch vor der Coronakrise war das Wachstumspotenzial ist enorm. Rund fünf Milliarden Euro pro Jahr geben allein die deutschen Verbraucher für Tierfutter, Streu und Zubehör aus.
Zooplus will sich als Marktführer im Onlinehandel mit Heimtierprodukten eine Scheibe von diesem Kuchen abschneiden. Trotz der großen Konkurrenz steigerte das Unternehmen seine Umsätze 2019 um 14 Prozent auf mehr als 1,5 Milliarden Euro. In wichtigen Themen wie Kundenbindung und Wiederkaufrate kommt man immer besser voran.
Dennoch bleibt die unsichere Gewinnentwicklung das größte Fragezeichen. Der starke Konkurrenz- und steigende Kostendruck belastete zuletzt die operative Entwicklung.
Die britische Investmentbank Barclays bleibt daher skeptisch. Die Analysten haben das Kursziel trotz bislang robuster Kursentwicklung in diesem Jahr von 100 auf 95 Euro gesenkt und die Einstufung auf "Underweight" belassen. Sie sehe den Online-Tierbedarfhändler weiterhin vor Herausforderungen, so Analystin Alvira Rao. Es sei zum Beispiel nur eine Frage der Zeit, bis der Handelsgigant Amazon in sein Geschäftsfeld vordringt.
Die Aktie notiert nur knapp über ihrem 5-Jahres-Tief – konnte im angeschlagenen Marktumfeld zuletzt aber etwas Boden gutmachen. Vorstand Cornelius Patt hat das vermeintlich günstige Niveau genutzt, um bereits im Februar massiv eigene Aktien zu kaufen.
Am 25. März will die Gesellschaft ihre kompletten Zahlen für 2019 und eine Prognose für das laufende Jahr vorlegen. Erste Anleger setzen bereits auf Zooplus als “Krisenprofiteur”. Legt der Vorstand nach und past der Ausblick, dann könnte die Gegenbewegung weiter Fahrt aufnehmen.