Der weltgrößte Rückversicherer Munich Re muss nach dem überraschend hohen Gewinn 2013 im laufenden Jahr voraussichtlich kleinere Brötchen backen. Die Analysten erwarten für 2014 einen Gewinn von 2,9 Milliarden Euro. Die Anleger greifen am Dienstag bei der Munich-Re-Aktie zu. Die Konsolidierung ist aber noch nicht vorbei.
Laut den von der Nachrichtenagentur Bloomberg befragten Analysten dürfte der Gewinn im laufenden Jahr um rund elf Prozent sinken. Der harte Preiskampf im Katastrophengeschäft und das anhaltend niedrige Zinsniveau trüben die Aussichten. Die Munich Re will ihren Geschäftsbericht und ihre Prognose für 2014 am Donnerstag veröffentlichen.
Mehr Dividende
Für das abgelaufene Jahr hat der Konzern die wichtigsten Eckdaten bereits Anfang Februar veröffentlicht. Dank eines günstigen Steuerbescheids verdiente der Konzern überraschend 3,3 Milliarden Euro und damit rund 100 Millionen mehr als ein Jahr zuvor. Im Jahresvergleich mussten die Münchner und 800 Millionen Euro weniger Ertragssteuern beim Staat abliefern. Auch bei Hochwasser, Hagel und Sturm kam die Munich Re vergleichsweise glimpflich davon. Die Aktionäre sollen daran mit einer um 25 Cent auf 7,25 Euro erhöhten Dividende teilhaben.
Umkämpftes Katastrophengeschäft
Allerdings steckt die Munich Re bei der Absicherung gegen Naturkatastrophen weiter in einem tobenden Preiskampf. Bereits bei der Vertragserneuerung in der Schaden- und Unfall-Rückversicherung zum Jahreswechsel musste der Rückversicherer über alle Segmente hinweg einen Preisrückgang von 1,5 Prozent verkraften. Bei den weiteren Erneuerungsrunden im April und Juni stellt das umkämpfte Katastrophengeschäft einen deutlich größeren Anteil am zu verhandelnden Vertragsvolumen. Rückversicherungsvorstand Torsten Jeworrek erwartet, dass die Preisabschläge dann stärker auf den Vertragsbestand durchschlagen.
Aktie hat reichlich Potenzial
Die Aktie der Munich Re ist unter anderem wegen der traditionell hohen Dividende ein Basisinvestment. Aktuell beläuft sich die Dividendenrendite auf rund fünf Prozent. Die aktuelle Konsolidierung der Aktie können konservative Anleger zum Einstieg nutzen. DER AKTIONÄR sieht das Kursziel für den DAX-Titel bei 190 Euro. Den Stoppkurs sollten Anleger bei 119 Euro platziert werden.
(Mit Material von dpa-AFX)