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Morphosys dreht ins Plus – das ist jetzt entscheidend

Morphosys dreht ins Plus – das ist jetzt entscheidend
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Marion Schlegel 04.08.2022 Marion Schlegel

Morphosys hat den Umsatz im zweiten Quartal kräftig gesteigert. Auch den operativen Verlust grenzte das Unternehmen ein. Analysten hatten sowohl beim Umsatz als auch beim operativen Verlust aber mit etwas höheren Werten gerechnet. An der Börse ging es für die Papiere nach dem starken Vortag zunächst bergab, zuletzt konnte die Aktie ins Plus drehen.

"Im zweiten Quartal 2022 haben wir wichtige Fortschritte bei der Patientenrekrutierung für unsere Phase-3-Zulassungsstudien und der Vermarktung von Monjuvi gemacht", sagte Konzernchef Jean-Paul Kress. Das Blutkrebsmedikament sei nach dem schwierigen ersten Quartal wieder gefragt gewesen.

Morphosys (WKN: 663200)

Im abgelaufenen zweiten Quartal seien die Konzernerlöse im Vergleich zum Vorjahreszeitraum um mehr als die Hälfte auf 59 Millionen Euro geklettert, teilte das Unternehmen am späten Mittwochabend mit. Der operative Verlust schrumpfte um fast ein Viertel auf 55 Millionen Euro. Dabei belasteten etwa gestiegene Kosten für Forschung und Entwicklung. Sie kletterten im Vergleich zum Vorjahr um die Hälfte auf knapp 61 Millionen Euro. Analysten hatten sowohl beim Umsatz als auch beim operativen Verlust mit etwas höheren Werten gerechnet.

Mit Blick auf das wichtige Blutkrebsmedikament Monjuvi legten die Produktverkäufe im zweiten Quartal fast um ein Drittel auf 21,7 Millionen Euro zu. Allerdings hatte das Biotech-Unternehmen hier bereits in der vergangenen Woche seine Erwartungen an das Gesamtjahr reduziert. Der Wettbewerb – unter anderem durch die jüngsten Zulassungen zusätzlicher Zweitlinien-Therapieoptionen für bestimmte Blutkrebsformen – habe zugenommen, hatte es zur Begründung geheißen. Der Netto-Produktumsatz mit Monjuvi soll 2022 nun noch bei 90 bis 110 Millionen US-Dollar liegen, nach 110 bis 135 Millionen zuvor.

Die gesenkte Prognose sei derweil kein Weltuntergang, schrieb James Gordon, Analyst bei JPMorgan. "Wir rechnen damit, dass die gesenkte Prognose für Betriebsausgaben die gesenkte Prognose für Monjuvi-Einnahmen mehr als ausgleichen wird", schrieb er. Deshalb könne der operative Verlust im Gesamtjahr durchaus niedriger ausfallen als von Analysten erwartet.

Die Privatbank Berenberg hat die Einstufung für Morphosys auf "Buy" mit einem Kursziel von 65 Euro belassen. Das zweite Quartal des Antikörperspezialisten habe nach den bereits veröffentlichten Eckdaten keine Überraschungen geboten, schrieb Analystin Xian Deng am Donnerstag in einer ersten Reaktion. Die Studiendaten zum Alzheimer-Wirkstoff Gantenerumab seien nun der entscheidende Kurstreiber im zweiten Halbjahr. Da Morphosys-Aktien aktuell unter dem Barmittelbestand des Unternehmens bewertet würden, erhielten Anleger das Kurspotenzial von Gantenerumab und auch Pelabresib praktisch kostenlos.

DER AKTIONÄR bleibt langfristig für den spekulativen Wert optimistisch gestimmt. On top gibt es einen Schuss latente Übernahmefantasie: Das Papier ist mittlerweile attraktiv bewertet, was den ein oder anderen Interessenten auf den Plan rufen könnte.

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