Die US-Investmentbank Morgan Stanley hat im zweiten Quartal spürbare Ertrags- und Gewinnrückgänge erlitten. Schuld daran war – wie zuvor schon bei den anderen US-Großbanken – vor allem die Flaute im Handelsgeschäft. Dank einem starken zweiten Standbein konnte Morgan Stanley die Erwartungen der Analysten aber dennoch übertreffen.
Einbußen im Finanzmarkthandel und im Investmentbanking haben den Gewinn von Morgan Stanley im zweiten Quartal weiter sinken lassen. Im Vergleich zum Vorjahreszeitraum fiel der Überschuss um zehn Prozent auf 2,2 Milliarden US-Dollar (umgerechnet rund 2,0 Milliarden Euro), wie das Institut am Donnerstag vor US-Börsenstart mitteilte.
Der Gewinn pro Aktie lag mit 1,23 Dollar aber dennoch deutlich über den Analystenschätzungen von durchschnittlich 1,14 Dollar. Zwar sind auch die Erträge um drei Prozent auf 10,2 Milliarden Dollar zurückgegangen. Die Analysten hatten jedoch auch hier im Vorfeld mit schlimmeren Einbußen gerechnet.
Starke Vermögensverwaltung verhindert Schlimmeres
Zu verdanken ist das vor allem der Strategie von CEO James Gorman, der der vergleichsweise stabilen Vermögensverwaltung größere Bedeutung beimisst. In diesem Geschäftsbereich hat Morgan Stanley im zweiten Quartal einen Rekordumsatz von 4,41 Milliarden Dollar erwirtschaftet, während die Erlöse im Wertpapierhandel um 14 Prozent auf 2,13 Milliarden Dollar und im Handel mit festverzinslichen Anlagen sogar um 18 Prozent auf 1,13 Milliarden Dollar gesunken sind.
Insgesamt äußerte sich Gorman aber zufrieden mit dem Abschneiden seines Instituts: „Wir haben solide Quartalsergebnisse in all unseren Geschäftsbereichen vorgelegt.“ Auch in Zukunft wolle man sich auf die Bedürfnisse der Kunden sowie die Umsetzung von Wachstumspotenzialen bei gleichzeitiger Kostenkontrolle fokussieren.
Aktie vorbörslich schwächer
Obwohl die Erwartungen der Analysten übertroffen wurden und Morgen Stanley die Pläne für eine Erhöhung der Quartalsdividende auf 35 Cent sowie Aktienrückkäufe im Volumen von sechs Milliarden Dollar bestätigt hat, zeichnet sich für die Aktie im vorbörslichen US-Handel ein schwächerer Start ab. Die einzige US-Bank auf der Empfehlungsliste des AKTIONÄR ist derzeit JPMorgan.
Mit Material von dpa-AFX.