Auch die großen US-Banken spüren die anhaltende Flaute im Handel mit Wertpapieren. Im Gegensatz zu Deutscher Bank oder Commerzbank schaffen sie es aber trotzdem, Quartal für Quartal Milliardengewinne einzufahren – so auch die Bank of America, die am Mittwoch ihre Zwischenbilanz für das zweite Quartal präsentiert hat.
Verglichen mit dem Vorjahreszeitraum konnte die Großbank ihren Gewinn im zweiten Quartal um acht Prozent auf 7,35 Milliarden Dollar steigern. Der Gewinn pro Aktie lag bei 75 Cent. Die Erträge kletterten um knapp drei Prozent auf 23,1 Milliarden Dollar.
Wie zuvor schon Citi, Goldman Sachs und JPMorgan hat auch Bank of America deutliche Einbußen im Investmentbanking und dem Handelsgeschäft verzeichnet. Das starke Privatkundengeschäft mit Verbraucherkrediten und Spareinlagen konnte dies jedoch mehr als ausgleichen.
Dank der boomenden Wirtschaft und dem robusten Arbeitsmarkt im Land haben die US-Banken dabei allesamt vom starken Kreditwachstum profitiert. Unterstützend hinzu kommen die Zinserhöhungen der US-Notenbank Fed seit Ende 2015.
Sorge vor erneuten Zinssenkungen
Angesichts der Diskussion um erneute Zinssenkungen in den USA hat Paul Donofrio, Finanzchef von Bank of America, allerdings vor einer deutlichen Verlangsamung des Wachstums gewarnt. Bereits im April hatte das Institut für das Gesamtjahr eine Halbierung des Wachstums bei den Zinseinnahmen von sechs auf drei Prozent in Aussicht gestellt. Sollte die Fed in diesem Jahr tatsächlich noch zweimal die Zinsen senken, könne das Wachstum sogar auf ein Prozent zusammenschrumpfen.
Ungeachtet dessen und der Sorgen vor weiteren Zinssenkungen kann die Aktie der Bank of America nach den Zahlen am Mittwochnachmittag rund ein Prozent zulegen. Hierzulande müssen die Aktien von Deutscher Bank und Commerzbank indes einen Teil ihrer jüngsten Gewinne abgeben. Als letzte der großen US-Banken wird am Donnerstag noch Morgan Stanley die Q2-Bilanz veröffentlichen.
Mit Material von dpa-AFX.