Medienberichte, wonach Unicredit Berater zur Vorbereitung eines Übernahmeangebots angeheuert haben soll, haben der Commerzbank-Aktie am Dienstagnachmittag kräftigen Rückenwind gegeben. Am Abend dann die Meldung, dass auch der niederländische Konkurrent ING nachzieht. Kann die CoBa-Aktien ihren Vorsprung heute ausbauen?
Laut einem Bericht der Nachrichtenagentur Bloomberg führt der ING-Vorstand informelle Gespräche mit der kleinen New Yorker Investmentbank Perella Weinberg Partners, um ein mögliches Übernahmeangebot für die Commerzbank auszuloten.
ING wird ebenso wie die italienische Unicredit seit Längerem als potenzieller Interessen für die Commerzbank gehandelt. Medienberichten zufolge habe ING-Vorstandschef Ralph Hamers die Bundesregierung und CoBa-Chef Zielke bereits im April um die Aufnahme entsprechender Gespräche gebeten. Offizielle Übernahmegespräche zwischen den Instituten gibt es bislang aber nicht.
Unicredit dementiert Mandatierung
Am Dienstagnachmittag hatte Reuters unter Berufung auf Bankenkreise berichtet, dass Unicredit die US-Investmentbanken JPMorgan und Lazard engagiert hätte, um eine mögliche Übernahme der Commerzbank zu prüfen (DER AKTIONÄR berichtete). Dieser Darstellung hat die italienische Großbank am Abend auf Nachfrage der italienischen Bankenaufsicht widersprochen.
Man habe kein Bankenmandat mit Bezug zu den Übernahmegerüchten unterzeichnet und fokussiere sich auf den erfolgreichen Abschluss der Strategie „Transform 2019“, heißt es in einem Statement de Instituts.
Übernahmefantasie beflügelt den Kurs
Trotz des Unicredit-Dementis treibt die neu aufgeflammte Übernahmefantasie den Kurs der Commerzbank-Aktie weiter an. Nachdem er am Dienstag bereits um über vier Prozent bergauf ging, startete die CoBa-Aktie auch am Mittwochmorgen fester in den Handel.
Ein Teil der Verluste aus den vergangenen Tagen wird damit ausgeglichen und eine erneute Eintrübung des Chartbildes durch den Bruch des kurzfristigen Aufwärtstrends vorerst abgewendet. DER AKTIONÄR hält daher an seiner Trading-Empfehlung fest. Mutige Neueinsteiger könne dabei weiterhin einen Fuß in die Tür stellen.