Von vorweihnachtlicher Ruhe keine Spur: MicroStrategy hat auch in der letzten Wochen wieder neue Aktien ausgegeben und den Erlös in den Kauf von Bitcoin investiert. Der durchschnittliche Kaufpreis pro Coin lässt darauf schließen, dass der Konzern dabei nicht die Korrektur am Kryptomarkt in der zweiten Wochenhälfte abgewartet hat.
Wie Mitgründer und Executive Chairman Michael Saylor am heutigen Montag bei X (ehemals Twitter) bekanntgab, hat Microstrategy in der Vorwoche weitere 5.262 Bitcoin für insgesamt rund 516 Millionen Dollar gekauft. Der Bitcoin-Schatz des Unternehmens ist dadurch auf 444.262 Einheiten angewachsen. Finanziert wurde der Kauf einmal mehr durch die Ausgabe neuer Aktien.
MicroStrategy has acquired 5,262 BTC for ~$561 million at ~$106,662 per bitcoin and has achieved BTC Yield of 47.4% QTD and 73.7% YTD. As of 12/22/2024, we hodl 444,262 $BTC acquired for ~$27.7 billion at ~$62,257 per bitcoin. $MSTR https://t.co/asDGerBV7q
— Michael Saylor⚡️ (@saylor) December 23, 2024
Als Zeitraum für die jüngsten Zukäufe gibt MicroStrategy in einem SEC-Dokument die gesamte Vorwoche (16. bis 22. Dezember) an. Damit war es bereits die siebte Woche mit Bitcoin-Käufen in Folge. Der durchschnittliche Kaufpreis pro Bitcoin von 106.662 Dollar bei der aktuellen Transaktion lässt aber darauf schließen, dass ein Großteil der Coins zu Wochenbeginn erworben wurde.
Am Dienstag hat der Bitcoin nach Daten des Branchenportals coinmarketcap.com bei 108.268 Dollar ein neues Rekordhoch markiert. Belastet von den geldpolitischen Signalen der US-Notenbank Fed ist er tags darauf allerdings unter Druck geraten und deutlich unter die 100.000-Dollar-Marke gerutscht (DER AKTIONÄR berichtete). Auch am heutigen Montag steht der Kurs auch Wochensicht rund neun Prozent tiefer im Bereich von 95.000 Dollar.
Obwohl MicroStrategy zuletzt zu immer höheren Kursen nachgekauft hat, ist das Unternehmen mit seiner riesigen Bitcoin-Wette noch dick im Plus. Den Kaufpreis für den gesamten Bestand gibt Saylor mit rund 27,7 Milliarden Dollar an, während der Marktwert zum aktuellen Bitcoin-Kurs bei rund 42,2 Milliarden Dollar liegt – ein Aufschlag von rund 52 Prozent.
Noch deutlich größer ist allerdings die Diskrepanz zwischen dem Wert des Bitcoin-Bestands und dem Börsenwert von MicroStrategy. Letzterer ist durch die massive Kursrally der Aktie in den vergangenen Monaten auf rund 82 Milliarden Dollar angewachsen und übertrifft den Wert der gehaltenen Bitcoin fast um das Doppelte. Ein Umstand, der zusammen mit der gewagten Strategie der Fremdfinanzierten Bitcoin-Käufe inzwischen vermehrt auch für Stirnrunzeln am Markt sorgt.
Sattes Kursplus und Nasdaq-100-Aufnahme
Die Performance der Aktie scheint Bitcoin-Superbulle Saylor indes Recht zu geben. Trotz eines Rücksetzers vom Ende November bei 543,00 Dollar markierten Rekordhoch steht in diesem Jahr ein Plus von 477 Prozent an der Kurstafel. Selbst im stark gelaufenen US-Tech-Sektor kann ihr kaum ein anderer Titel das Wasser reichen.
Da scheint es nur folgerichtig, dass die MicroStrategy-Papiere seit dem heutigen Montag im US-Technologiewerte Nasdaq 100 vertreten sind. Die damit verbundenen Umschichtungen bei Fonds- und ETF-Anbietern dürften dazu beigetragen haben, dass die Aktie am Freitag fast zwölf Prozent höher bei 364,20 Dollar aus dem New Yorker Handel gegangen ist.
Einen Teil dieser Gewinne muss die Aktie am heutigen Montag wieder abgeben. Zum Handelsstart an der Wall Street stand ein Minus von rund vier Prozent zu Buche. Nach dem parabolischen Kursanstieg und dem deutlichen Rücksetzer vom Rekordhoch sollten sich Anleger nun auf anhaltend hohe Volatilität einstellen und den mehrfach nachgezogenen Stopp der laufenden AKTIONÄR-Empfehlung bei 270 Euro im Auge behalten.
Hinweis auf Interessenkonflikte
Der Vorstand und Mehrheitsinhaber der Herausgeberin Börsenmedien AG, Herr Bernd Förtsch, ist unmittelbar und mittelbar Positionen über die in der Publikation angesprochenen nachfolgenden Finanzinstrumente oder hierauf bezogene Derivate eingegangen, die von der durch die Publikation etwaig resultierenden Kursentwicklung profitieren können: Bitcoin.
Der Autor hält unmittelbar Positionen über die in der Publikation angesprochenen nachfolgenden Finanzinstrumente oder hierauf bezogene Derivate, die von der durch die Publikation etwaig resultierenden Kursentwicklung profitieren können: Bitcoin.