Die Aktie der Merck KGaA gehört am heutigen Donnerstag zu den fünf einzigen Werten im DAX, die ein positives Vorzeichen aufweisen können. Grund für den starken Auftritt am heutigen Handelstag ist ein positiver Analystenkommentar aus dem Hause der Citigroup. Die US-Bank hat Merck KGaA von "Neutral" auf "Buy" hochgestuft und das Kursziel von 200 auf 210 Euro angehoben.
Die Analysten der Citigroup sind deutlich optimistischer als bisher für die weitere Entwicklung beim Darmstädter Merck-Konzern. Fachmann Peter Verdult setzt auf eine baldige Erholung des wichtigen Laborgeschäfts, und auch im Halbleitersegment dürfte es mit der Zeit wieder aufwärtsgehen, schrieb er in einer am Donnerstag vorliegenden Studie. Als große Triebfedern kommen für den Experten das Krebsmedikament Xevinapant und das Multiple-Sklerose-Mittel Evobrutinib aus der aktuellen Pharmapipeline hinzu.
Verdult verlässt daher seine neutrale Position an der Seitenlinie und spricht mit "Buy" eine Kaufempfehlung für Aktien des DAX-Unternehmens aus. Er hob das Kursziel 200 auf 210 Euro an, womit er den Aktien ein Aufwärtspotenzial von fast einem Drittel zutraut, denn aktuell notieren die Papiere bei rund 160 Euro. Sollte sich Verdults bestes Szenario bewahrheiten, sei sogar ein Kursanstieg bis auf 260 Euro drin. Das wäre dann mehr als Ende 2021, als die Aktie mit einem Wert von 231,50 Euro ihren bisher höchsten Stand erreicht hatte – seitdem ging es aber dann deutlich nach unten.
In seinem größten Standbein, der Laborsparte, litt der Merck-Konzern ähnlich wie Branchenwettbewerber zuletzt unter einem Nachfragerückgang. Viele Kunden bauen ihre in der Corona-Pandemie aufgestockten Lager ab und bestellen deshalb aktuell weniger. Verdult ist jedoch der Meinung, dass dies nicht mehr lange so weitergeht: Mit 2023 sei das Ende des Lagerabbaus erreicht, darauf deute auch eine Umfrage seiner Kollegen unter wichtigen Abnehmerbranchen hin sowie Aussagen von Mercks Wettbewerbern. Eine Trendwende wird demnach bereits für das vierte Quartal erwartet.
Auch die Flaute im Halbleitersegment dürfte laut dem Analysten bald vorbei sei. Dort sagt die Citigroup eine deutliche Erholung des Marktes für Silizium-Wafer für 2024 und 2025 voraus. Mit einem Rekordlagerbestand bei den 300mm-Wafern sollte sich die Lage bereits ab dem zweiten Halbjahr 2023 normalisieren, so Verdult. "Sind die Kunden erst einmal durch ihre Bestände hindurch, wird die Nachfrage wieder anziehen."
Die Aktie der Merck KGaA ist mit einem Kursziel von 210 Euro und einem Stopp bei 145 Euro eine laufende Empfehlung des AKTIONÄR. Anleger bleiben investiert. Merck KGaA ist auch Mitglied im DER AKTIONÄR Familienindex und hat dort hinter dem IT-Unternehmen Bechtle die zweithöchste Indexgewichtung. Mit dem Indexzertifikat DA0ABS können Anleger nahezu eins zu eins an der Entwicklung von 12 Familienunternehmen partizipieren. Mehr Infos zum Index gibt es hier.
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