Der Darmstädter Pharma- und Spezialchemiekonzern Merck KGaA will sein schwächelndes Laborgeschäft mit der Übernahme des US-Unternehmens Mirus Bio stärken. Insgesamt 600 Millionen Dollar (rund 550 Millionen Euro) bietet Merck dem bisherigen Eigentümer Gamma Biosciences, die zur Investmentfirma KKR gehört.
Eine endgültige Vereinbarung zur Übernahme des Life-Science-Unternehmens Mirus Bio, das sich auf die Entwicklung und Vermarktung von Transfektionsreagenzien spezialisiert hat, wurde bereits unterzeichnet. Der Deal soll, sofern grünes Licht von den Behörden kommt, noch im dritten Quartal abgeschlossen werden.
Transfektionsreagenzien wie TransIT-VirusGEN von Mirus Bio werden verwendet, um genetisches Material in Zellen zu übertragen. Sie spielen eine Schlüsselrolle bei der Herstellung von viralen Vektoren für Zell- und Gentherapien, so Merck.
„Diese strategische Akquisition ist ein weiterer Baustein für beschleunigtes Wachstum in den bahnbrechenden Technologien der Zukunft. Als ein führender Hersteller von viralen Vektoren ist es unser Ziel, das enorme Potenzial von Zell- und Gentherapien für Patienten auf der ganzen Welt verfügbar machen“, sagte Belén Garijo, Vorsitzende der Geschäftsleitung und CEO von Merck. „Als führendes Wissenschafts- und Technologieunternehmen sind wir bestens gerüstet, unsere Life-Science-Kunden in der gesamten biopharmazeutischen Industrie dabei zu unterstützen, neue kurative Behandlungen auf den Markt zu bringen.“
Die Aktie der Merck KGaA befindet sich seit dem Hoch Anfang 2022 bei 231,50 Euro auf ausgedehntem Konsolidierungskurs. Zuletzt konnte das Papier aber wieder ordentlich Fahrt aufnehmen. Am heutigen Handelstag kann das Papier erneut 1,7 Prozent zulegen auf 168,50 Euro. Der Sprung über das Juni-Hoch 2023 bei 172,40 Euro würde ein neues Kaufsignal für die Aktie bedeuten.