Der DAX-Konzern Merck KGaA will sein schwächelndes Geschäft mit Spezialmaterialien auf den Wachstumskurs zurückbringen. Der Unternehmensbereich bündelt das Spezialchemikaliengeschäft von Merck und liefert Lösungen für Displays, Computerchips und Oberflächen aller Art. Performance Materials hat 2017 mit 2,4 Milliarden Euro rund 16 Prozent des Konzernumsatzes beigesteuert. Merck erwartet ab 2020 wieder ein Ergebniswachstum des Unternehmensbereichs. Große Hoffnungen setzt Spartenchef Kai Beckmann in das Geschäft mit der Elektronikindustrie, wie er am Dienstag in Darmstadt verdeutlichte. „Wir haben mit ‚Bright Future‘ ein Transformations-Programm auf den Weg gebracht, das Performance Materials wieder auf Wachstum ausrichten soll. Wir wollen unsere Position als führender Lösungsanbieter für die Elektronikindustrie weiter ausbauen. Um dies zu erreichen, werden wir uns noch stärker an den Bedarfen dieses wichtigen Zukunftsmarktes ausrichten und marktorientierte Innovationen vorantreiben“, so Beckmann.
An der Börse werden die Nachrichten gut aufgenommen. Die Aktie von Merck gewinnt 1,7 Prozent auf 85,70 Euro. Ohnehin zeigte sich der Wert bereits im Wochenvergleich stark. Hier rangiert das Papier mit einem Plus von rund drei Prozent auf Platz 5 der besten DAX-Werte hinter Covestro, Beiersdorf, RWE und Linde. Aus charttechnischer Sicht wäre nun wichtig, dass die 200-Tage-Linie zurückerobert werden kann.
Das Analysehaus Warburg Research hat die Einstufung für Merck KGaA derweil auf „Buy" mit einem Kursziel von 105 Euro belassen. Die Bereiche Healthcare und Life Science sollten die schwache Entwicklung des Segments Performance Materials in diesem Jahr ausgleichen, so Analyst Ulrich Huwald in einer neuen Studie. DER AKTIONÄR rät vor einem Einstig, zunächst ein positives Chartsignal abzuwarten.