Die Mercedes-Benz-Aktie setzte auch am Dienstag ihre Erholung der letzten Tage fort. Unterstützt wird dies von einer neuen Studie, die zeigt, dass die Nachfrage nach Elektroautos zwar weiter schwächelt, allerdings nicht mehr so rapide wie zuvor. Könnte also die Nachfrage nach E-Autos bald wieder steigen?
Im vergangenen Monat kamen knapp 29.700 Pkw mit reinem Batterieantrieb neu auf die Straße, wie das Kraftfahrt-Bundesamt am Montag mitteilte. Das waren mit einem Minus von 0,2 Prozent etwa so viele wie im April des Vorjahres. Damit hat sich der Rückgang bei den Neuzulassungen von Elektroautos etwas abgeschwächt. Zuletzt war die Nachfrage nach den alternativen Antrieben auch wegen des kurzfristigen Auslaufens von Förderprogrammen im vergangenen Jahr eingebrochen. So wurden im März fast 30 Prozent weniger E-Autos neu zugelassen als ein Jahr zuvor.
Verkehrsexperte Constantin Gall von der Beratungsfirma EY rechnet nicht damit, dass sich die Nachfrage in diesem Jahr erholt. "Wir sehen eine zunehmende Verunsicherung im Markt, was den Hochlauf der Elektromobilität angeht", sagte er. "Die Kunden zweifeln an der Zukunftsfähigkeit von Elektroautos, wenn auch die Politik nicht mehr bereit ist, diese Technologie zu fördern."
Mercedes hat bereits im Februar auf die schwächelnde Nachfrage reagiert und seine Elektroauto-Ziele deutlich nach unten korrigiert. Firmenchef Ola Källenius erwartet bis 2030 nur noch einen Absatzanteil von 50 Prozent für Elektro- und Hybridautos.
Es war zu erwarten, dass mit dem Auslaufen der staatlichen Förderung die Nachfrage einbrechen würde. Es liegt nun an den Stuttgartern, ihre vergleichsweise hohen Preise für E-Autos mit Innovationen zu rechtfertigen oder einen Weg zu finden, die Preise zu senken. Investierte Anleger bleiben dabei.
Hinweis auf Interessenkonflikte
Der Vorstandsvorsitzende und Mehrheitsinhaber der Herausgeberin Börsenmedien AG, Herr Bernd Förtsch, ist unmittelbar und mittelbar Positionen über die in der Publikation angesprochenen nachfolgenden Finanzinstrumente oder hierauf bezogene Derivate eingegangen, die von der durch die Publikation etwaig resultierenden Kursentwicklung profitieren können: Mercedes-Benz.