Mercedes-Benz hat im zweiten Quartal das schwächere Umfeld für die Autobranche zu spüren bekommen. Umsatz und EBIT waren rückläufig, lagen aber im Rahmen der Erwartungen. Auch die Marge in der wichtigen Auto-Sparte lag mit 10,2 Prozent in der erwarteten Range. Die Aktie ging im Anschluss auf Erholungskurs.
Im aktuellen Umfeld waren von Mercedes-Benz keine Wunderdinge zu erwarten. Die Zahlen lagen grundsätzlich im Rahmen der Erwartungen der Analysten.
Einzig und allein die Tatsache, dass Mercedes-Benz-Konzernchef Ola Källenius bei der Marge für das Gesamtjahr etwas zurückruderte, trübte die Stimmung etwas. Källenius erwartet 2024 eine um Sondereffekte bereinigte Umsatzrendite von 10 bis 11 Prozent, wie der Dax-Konzern am Freitag in Stuttgart mitteilte. Vorher standen 10 bis 12 Prozent im Plan des Managements.
Die Analysten fassten die News jedoch eher positiv auf. „Keine Neuigkeiten sind gute Neuigkeiten", schrieb UBS-Analyst Patrick Hummel in einer Studie. Die Resultate der Stuttgarter hätten im Rahmen der Erwartungen gelegen, so Hummel. Hummel hielt an seiner Kaufempfehlung für die Aktie fest. Kursziel 85 Euro.
Die LBBW verwies bei Mercedes-Benz darauf, dass der Autohersteller im zweiten Quartal die Markterwartungen beim Ergebnis sogar leicht übertroffen hätte, während der Umsatz und der freie Cashflow des Industriegeschäftes etwas niedriger lagen. Die bremsenden Lieferantenengpässe bei 48V-Systemen seien zwischenzeitlich beseitigt. Für den weiteren Jahresverlauf bleibe das Unternehmen zuversichtlich und bestätigte seinen Konzernausblick. Die Analysten ermittelten aufgrund der etwas angepassten Schätzungen einen fairen Wert von 86 Euro. Das entspricht einem Kurspotenzial von fast 38 Prozent.
Wie schon die europäischen Autohersteller Stellantis und Renault konnte Mercedes nicht ganz überzeugen. Negative Überraschungen bleiben allerdings aus, was der Markt im Anschluss positiv wertete. Die Investoren hatten sich im Vorfeld auf schlechtere News eingestellt. Die Mercedes-Aktie erholte sich im Verlauf des Freitags und kletterte ins Plus. Wird die 50-Tage-Linie bei 64,76 Euro überwunden, wartet im Anschluss die für den langfristigen Trend wichtige 200-Tage-Line bei 65,67 Euro. Wird diese geknackt, wäre das als neues Kaufsignal für die Aktie für werten.
Hinweis auf Interessenkonflikte: Der Vorstandsvorsitzende und Mehrheitsinhaber der Herausgeberin Börsenmedien AG, Herr Bernd Förtsch, ist unmittelbar und mittelbar Positionen über die in der Publikation angesprochenen nachfolgenden Finanzinstrumente oder hierauf bezogene Derivate eingegangen, die von der durch die Publikation etwaig resultierenden Kursentwicklung profitieren können: Mercedes-Benz.