Die erfreulichen Startgewinne seit der Vorstellung im AKTIONÄR Nr. 52/15 als Top-Biotech-Aktie 2016 sollten bei Medigene erst der Anfang gewesen sein. Denn: Erst kürzlich wurde bekannt, dass das Projekt EndoTAG-1 auf den Partner SynCore übertragen wurde. Dieses Krebspräparat hemmt in Kombination mit dem Zytostatikum Paclitaxel die Blutversorgung der Tumore. Medigene steht nun ein Betrag von fünf Millionen Euro zu, welcher in fünf jährlichen Raten bezahlt wird. Die erste Rate von einer Million Euro wird bereits Anfang 2016 auf das Konto von Medigene fließen. Darüber hinaus hat die Biotechfirma Anspruch auf weitere Meilensteinzahlungen sowie Umsatzbeteiligungen für EndoTAG-1.
Interessant war aber vor allem die Meldung, dass die weltgrößte Biotechfirma Amgen 100 Prozent der Medigene- Ausgründung Catherex Inc. (USA) erworben hat. Damit winken den Münchnern hohe finanzielle Zuwendungen, da Medigene als bislang größter Anteilseigner von Catherex Anspruch auf gut 40 Prozent aller Zahlungen hat, die Amgen im Rahmen dieser Akquisition leisten wird. Die bisherigen Anteilseigner von Catherex erhalten von Amgen eine Vorauszahlung von 10,5 Millionen Dollar, was für die US-Tochter von Medigene einen Zufluss von etwa 4,2 Millionen Dollar nach sich zieht. Zusätzlich besteht ein Anspruch auf hohe Meilensteinzahlungen bezüglich Amgens Medikament Imlygic. Dieses aussichtsreiche Präparat gegen den schwarzen Hautkrebs wurde bereits in den USA zur Vermarktung zugelassen. Das Immuntherapeutikum ist zudem das erste Präparat seiner Klasse, das in der Europäischen Union genehmigt wurde. Medigene wird bis Ende 2020 am Umsatz von Imlygic in Form von lukrativen Royalty-Zahlungen beteiligt.
Das Marktpotenzial ist gewaltig, da das maligne Melanom die am häufigsten tödlich verlaufende Hautkrankheit mit weltweit stark ansteigender Anzahl an Neuerkrankungen ist. So erzielte etwa das Hautkrebs- Immuntherapeutikum Yervoy von Bristol-Myers Squibb im Jahr 2014 Erlöse in Höhe von 1,3 Milliarden Dollar. Der positive Newsflow bei Medigene könnte weiter anhalten. Da enormes Aufwertungspotenzial winkt, sollte man in den unterbewerteten Topfavoriten jetzt einsteigen.