Die Aktie des Seltenen-Erden-Produzenten Lynas musste zum Wochenauftakt in Australien einige Federn lassen. Das sollte allerdings Anleger nicht beunruhigen: Der steile Aufwärtstrend musste früher oder später korrigiert werden. Wichtig wird mittelfristig neben der operativen auch die politische Entwicklung. Werden die Seltenen Erden Chinas Geheimwaffe im Handelsstreit mit den USA? Falls ja, dann kann die Lynas-Aktie noch deutlich weiter steigen.
In der Zwischenzeit machte das Konglomerat Wesfamers deutlich, dass man weiterhin an einer Übernahme von Lynas interessiert sei und das Übernahmeangebot aufrecht erhalte. Nach Ansicht von Wesfarmers kämpfe Lynas weiterhin mit Problemen hinsichtlich der weiteren Genehmigung der Anlage auf Malaysia. Auch wenn Premierminister Mahathir Mohamad zuletzt signalisiert habe, man werde die Betriebserlaubnis verlängern, da es sich um ein wichtiges Auslandsinvestment handle. „Zu diesem Zeitpunkt ist unser Interesse an Lynas unverändert“, heißt es in einem Statement von Wesfarmers gegenüber dem Sydney Morning Herald. „Es gibt nach wie vor jede Menge Unsicherheiten. Wir werden unsere Position aber neu überdenken, wenn es einmal regulatorische Sicherheit gibt.“
Aktuell dürfte sich kaum jemand über dieses Übernahmeangebot freuen: Wesfarmers bietet 2,25 Australische Dollar je Aktie- und damit deutlich weniger als Lynas aktuell an der Börse Wert ist. In den vergangenen Wochen wurde immer wieder über einen Bieterkampf rund um Lynas spekuliert. Auch von Seiten der Regierung Malaysias hieß es, es hätten sich auch andere Konzerne nach Lynas erkundigt. Das Lynas-Management hatte die Übernahmeofferte als zu niedrig und nicht im Sinn der Aktionäre zurückgewiesen. Wie gesagt: Aktuell dürfte niemand ein Interesse daran haben, seine Aktien für 2,25 Australische Dollar abzugeben. Die Aktie schloss heute bei 2,88 Australischen Dollar.