Die Börse steht unter Druck und auch die Luxusbranche leidet. Besonders bei Branchenprimus LVMH hat sich das Chartbild wieder stark eingetrübt. Die Erholung in China schwächelt und die Branche steht aufgrund der US-Zölle unter Druck – auch wenn LVMH bei der Zollpolitik einen Joker in der Hand haben könnte. Wie tief kann es noch gehen?
Prada, Hermès und Richemont konnten allesamt starke Umsatz- und Gewinnergebnisse vorweisen. Prada hob sogar die Gewinnprognse um elf Prozent an, da Miu Miu erneut ablieferte. Kering dagegen schwächelte weiterhin und versucht durch den Austausch von Kreativdirektor Sabato de Sarno neuen Schwung in das Geschäft zu bringen.
Aber auch LVMH hinkt der Konkurrenz hinterher. Das organische Umsatzwachstum lag im vierten Quartal bei einem Prozent und übertraf die Analystenerwartungen leicht. Die Umsätze steigen in alle Regionen, außer in Asien, wo LVMH ein Minus von zehn Prozent verzeichnete. Im Segment Mode und Lederwaren gingen die Erlöse um ein Prozent zurück und die Sparte Uhren und Schmuck belastete den Gewinn: Der operative Gewinn fiel um 14 Prozent auf 19,6 Millionen Euro und verschlechterte sich deutlich stärker als erwartet. Dabei waren Cartier von Richemont und Tiffany von LVMH noch einige der Marken, die davon profitierten, dass Schmuck vermehrt auf Designer-Laufstegen und bei Preisverleihungen gezeigt wurde. Die starke Abhängigkeit von China schränkt die Nachfrage nach Uhren jedoch ein.
Positive Aussichten
Geht es nach LVMH-Chef Bernard Arnault dürfte der Aufschwung bald kommen: „Das Jahr war jedoch solide und ich bin ziemlich zuversichtlich, sogar sehr zuversichtlich für das kommende Jahr. 2025 startet gut.“ LVMH ist zudem der Top-Pick mehrerer Analysten (DER AKTIONÄR berichtete).
„LVMH bestätigte unsere Einschätzung, dass die Nachfrageabschwächung bei Luxusgütern im dritten Quartal 2024 ihren Tiefpunkt überschritten hat und sich in allen Regionen bis zum vierten Quartal 2024 allmählich erholt", so Bloomberg-Analystin Deborah Aitken. Dennoch könnte die Erholung des Volumens und die begrenzte Preisgestaltung zwei Jahre in Anspruch nehmen, um die schwächere operative Marge auszugleichen.
Charttechnische Lage
Die LVMH-Aktie macht derzeit keine gute Figur. Zuletzt rauschte sie durch den GD200 bei 659,30 Euro sowie den GD100 bei 646,49 Euro. Davor fiel bereits die 50-Tage-Linie bei 681,17 Euro. Was könnte den Absturz nun noch abfedern? Bei 609,50 Euro wartet das bisherige Jahrestief. Sollte dies kein Auffangnetz bieten, dürfte spätestens das 2024er-Tief bei 565,7 Euro bremsen.
Fallende Kurse sind bei LVMH Einstiegskurse. DER AKTIONÄR erwartet, dass die Erholung in der Luxusbranche im zweiten Halbjahr anläuft. Mehr zu den Prognosen und Experten-Interviews lesen Sie im aktuellen Jahresheft des AKTIONÄR. Den Link dazu finden Sie hier. Die LVMH-Aktie ist auch Teil des AKTIONÄR-Depots sowie des European Champions Index vom AKTIONÄR. Alle wichtigen Informationen zum Index finden Sie hier.
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