LVMH hat den Anlegern am Mittwochabend einmal mehr echte Champagner-Zahlen serviert. Nachdem man 2022 bereits mit Rekordwerten abgeschlossen hatte, konnte der französische Luxus-Gigant auch mit seinen Kennziffern zum ersten Quartal die Markterwartungen deutlich übertreffen. Wenig verwunderlich treten nun die Analysten mit deutlich erhöhten Kurszielen auf den Plan.
JPMorgan etwa hat das Kursziel für LVMH nach den Quartalszahlen von 815 auf 900 Euro angehoben und die Einstufung auf "Overweight" belassen. Der Umsatz des Luxusgüterkonzerns habe die Konsensschätzung in beeindruckender Weise übertroffen, schrieb Analystin Chiara Battistini in einer am Donnerstag vorliegenden Studie. Allerdings seien die Kommentare auf der Telefonkonferenz nicht durchweg positiv gewesen. So scheine die Erholung in China nicht so schnell zu erfolgen, wie einige Optimisten bisher argumentiert hätten. Dies könne bedeuten, dass die Lesart nicht für alle Aktien des Sektors so positiv sei.
Noch optimistischer sind indes Société Générale und Credit Suisse, die im Rahmen von bestätigten Kauf-Empfehlungen neue erhöhte Kursziel von 985 (925) Euro beziehungsweise 1.005 (960) Euro ausgerufen haben. Ein Kursziel von 1.005 Euro bedeutet – ausgehend vom aktuellen Kursniveau – weitere 15 Prozent Aufwärtspotenzial für den Luxus-Titel.
Die Aktie markiert am Donnerstag – dank der fantastischen Zahlen – ein neues Allzeithoch bei 876,70 Euro – ein Tagesplus von rund fünf Prozent. Nächstes Ziel auf dem weiteren Weg nach oben wäre nun die 900-Euro-Marke. Nach unten fungiert der GD50 bei (aktuell) 813,49 Euro als solide Unterstützung.
LVMH hat mit diesen Zahlen einmal mehr für ein echtes Ausrufezeichen gesorgt. Der Luxus-Weltmarktführer ist am Markt überragend positioniert, verfügt über eine extrem hohe Preissetzungsmacht. Die Aktie ist in den vergangenen Monaten richtig stark gelaufen und hat seit der Empfehlung des AKTIONÄR (11/2022) rund 60 Prozent – mit Blick auf das neue Allzeithoch – an Wert gewonnen. Anleger können durchaus über Teilgewinnmitnahmen (ein Drittel beziehungsweise die Hälfte der Position) nachdenken, da die Aktie mit einem 2023er-KGV von 27 über dem historischen KGV (10-Jahres-Schnitt) von 25 notiert. Kurzum: Die (restliche) Position einfach weiter laufen.