Der Luxusgüterkonzern LVMH verkauft selten Marken aus seinem Portfolio. Die letzte größere Transaktion ist schon fast acht Jahre her. Umso überraschender veröffentlicht Bloomberg am Dienstag einen Bericht über einen bevorstehenden Verkauf der Modemarke Marc Jacobs. Ein Sprecher von LVMH dementiert das Gerücht umgehend, die Aktie zeigt sich unbeeindruckt.
Am Dienstag berichtete Bloomberg unter Berufung auf eine mit der Angelegenheit vertrauten Person, dass das französische Luxuskonglomerat angesichts des Interesses potenzieller Käufer alle Optionen prüfe. LVMH habe aber noch keine endgültige Entscheidung getroffen, ob der Konzern die Marke verkauft oder das Geschäft selbst weiter ausbauen könnte. Eine Antwort des Konzerns ließ nicht lange auf sich warten. „Das Unternehmen dementiert dies vehement", so ein Sprecher von LVMH am Dienstag.
Der 61-jährige Modedesigner Marc Jacobs gründete mit einem Geschäftspartner 1984 die gleichnamige Marke, welche in 60 Ländern vertreten ist. Das Label gilt als luxuriös, aber die Preise sind niedriger als die der LVMH-Hauptmarke Louis Vuitton. Jacobs war mehr als ein Jahrzehnt lang künstlerischer Leiter der Marke Louis Vuitton. LVMH besitzt etwa 80 Prozent der Marke, während Jacobs und sein Geschäftspartner die restlichen Anteile halten.
LVMH hat Marc Jacobs in den letzten Jahren umstrukturiert, was zu einer Vereinfachung des Produktangebots führte. Die profitable Marke verzeichnete Insidern zufolge im Jahr 2023 einen Umsatz von etwa 600 Millionen Euro. LVMH schlüsselt seine Finanzergebnisse nicht nach Marken auf.
Das Papier des Luxusmodemarke reagiert am Donnerstag kaum auf die Nachricht. Der Aktionär empfiehlt die Aktie weiter zum Kauf mit einem Stoppkurs bei 665 Euro. Die Aktie von LVMH ist auch im Europa Inflation Index von DER AKTIONÄR. Mehr zum Index finden sie hier.
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