Nach der Übernahme von Tiffany setzt die Aktie von LVMH ihre Rallye fort. Am Mittwoch erklimmt der Wert mit 411,05 Euro ein neues Rekordhoch. In den vergangenen Jahren hat kaum ein europäischer Blue-Chip derart zugelegt wie der französische Luxuskonzern. DER AKTIONÄR legt sich fest: Da geht noch mehr.
Vor exakt elf Jahren war LVMH am Boden. Die Aktie fiel in Folge der Finanzkrise auf ein Mehrjahrestief bei 34,34 Euro. Die Befürchtung des Marktes: Keiner wird sich mehr Luxus leisten können.
Ein Irrglaube. Die Nachfrage nach Luxusprodukten nahm schnell wieder zu – und die LVMH-Aktie stieg und stieg. Seit dem Tief hat der Titel 1.090 Prozent zugelegt. Das entspricht einer jährlichen Rendite von 25 Prozent.
Ein Grund, der für eine Fortsetzung des Aufwärtstrends spricht, ist die Übernahme von Tiffany. Mit dem Schmuckkonzern verbessert LVMH seine Position auf dem wichtigen US-Markt deutlich. Nach dem Kauf von Tiffany wird LVMH knapp ein Viertel der Erlöse in den USA erzielen.
Auch in Sachen Wachstumspotenzial ist der Coup sinnvoll. Die Experten von PwC und Euromonitor erwarten, dass der Schmuckmarkt bis 2023 jährlich um 4,6 Prozent zulegen wird. In den vergangenen fünf Jahren betrug das Wachstum lediglich zwei Prozent.
Für den amerikanischen Juwelier Tiffany legen die Franzosen 16,2 Milliarden Dollar oder 135 Dollar je Aktie auf den Tisch. VMH-Finanzdirektor Jean-Jacques Guiony nannte die Übernahme einen „wichtigen Meilenstein für die Gruppe“. Man sei optimistisch, den Umsatz weiter zu steigern.
LVMH wollte aber keine Zahlen nennen, um keinen Druck aufzubauen.
In Zeiten, in denen es kaum Zinsen gibt und Anleihen nichts abwerfen, geht ein 2020er-KGV von 25 für den Luxus-Platzhirsch LVMH absolut in Ordnung. Zumal die Nachfrage nach edlen Gütern auf Jahre hinaus weitergehen soll. Dabeibleiben!