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11.04.2024 Martin Mrowka

Lufthansa: Zoff mit Ufo ist Geschichte – 17% mehr Lohn – Aktie vor Ausbruch?

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Deutsche Lufthansa

Nach der Einigung auf einen neuen Tarifvertrag mit dem Sicherheitspersonal am Boden, müssen Flugpassagiere der Lufthansa auch in der Luft vorerst keine größeren Streiks mehr fürchten. Die Fluggesellschaft hat sich mit der Gewerkschaft Ufo geeinigt. Das Kabinenpersonal erhält in drei Stufen mehr Geld. Die Lufthansa-Aktie bleibt dennoch zurück.

Im Tarifstreit zwischen der Lufthansa und der Gewerkschaft Unabhängige Flugbegleiter Organisation (Ufo) ist eine Einigung erzielt worden. Der neue Tarifvertrag sieht unter anderem eine Erhöhung der Vergütungsstufen in drei Schritten vor. 

Die Gehälter des Kabinenpersonals werden nun zum 1. Mai dieses Jahres um 8 Prozent, zum 1. März 2025 um 5 Prozent und schließlich zum 1. März 2026 um 3,5 Prozent erhöht. Daraus ergibt sich für den Gesamtzeitraum mit Zinseffekt eine Steigerung um 17,4 Prozent. Auch weitere Zulagen und Zuschläge, wie zum Beispiel zum Urlaubsgeld, werden laut Gewerkschaft erhöht.
Ufo hat sich zudem verpflichtet, nach Auslaufen des Tarifvertrags zum Jahreswechsel 2026/27 drei Monate lang nicht zu Arbeitskämpfen aufzurufen. 

Zuletzt hatte Ufo den Flugbetrieb der Lufthansa mit einem Streik am 12. März lahmgelegt. Über Ostern hatte die Kabinengewerkschaft auf einen weiteren Streik verzichtet. Die danach erzielte Eckpunkte-Vereinbarung ist bereits von den Gremien der Gewerkschaft und des Unternehmens genehmigt.

Beschäftigte bei Cityline und Discover müssen noch warten

Nicht davon erfasst sind die Beschäftigten in den Flugzeugen der Lufthansa-Töchter Cityline und Discover. Ufo berichtete erneut von Fortschritten in den Gesprächen zu den jeweiligen Haustarifverträgen, Lösungen gibt es aber noch nicht. Die Auseinandersetzung beim Ferienflieger Discover hatte auch die Gespräche bei der Lufthansa-Mutter belastet. Bei der vor knapp drei Jahren gegründeten Ferien-Airline wollen Piloten und Flugbegleiter erste Tarifverträge durchsetzen. 

Vor Ostern hatten Lufthansa und die Gewerkschaft Verdi mit Hilfe einer Schlichtung auch den Tarifkonflikt beim Lufthansa-Bodenpersonal abgeräumt. Die Piloten sind schon länger an einen langfristigen Tarifvertrag gebunden. Am vergangenen Wochenende gab es zudem ebenfalls über eine Schlichtung einen Kompromiss für die privaten Luftsicherheitskräfte an den Flughäfen (DER AKTIONÄR berichtete). Im Wechsel hatten die drei Berufsgruppen im Frühjahr immer wieder große Teile des deutschen Luftverkehrs bestreikt und lahmgelegt.

Die Erleichterung über das nahende Ende von Streiks sorgte bereits in den vergangenen Tagen für stabile Lufthansa-Notierungen. Am Donnerstag nun rutscht die Kranich-Aktie leicht ins Minus. Am Vormittag pendelt der Lufthansa-Kurs bei 7,07 Euro. Damit bleibt die Notierung nach dem gestrigen Ausbruchversuch unter dem GD50, der aktuell bei 7,22 Euro verläuft.

Deutsche Lufthansa (WKN: 823212)

Möglicherweise halten sich die Käufer auch zurück, weil sich im Nahen Osten die Situation zuspitzt. Die Lufthansa hat aus Sicherheitsgründen bereits geplante Flüge in die iranische Hauptstadt Teheran gestrichen. "Aufgrund der gegenwärtigen Lage im Nahen Osten hat sich Lufthansa nach sorgfältiger Evaluierung dazu entschieden, die Flüge von und nach Teheran bis voraussichtlich Donnerstag, den 11. April 2024, auszusetzen", teilte ein Unternehmenssprecher am Mittwochabend mit. "Wir beobachten permanent die Lage im Nahen Osten und stehen im engen Kontakt mit den Behörden. Die Sicherheit unserer Gäste und Crewmitglieder hat für Lufthansa oberste Priorität." Zuvor haben Iran und Israel einander mit Angriffen gedroht.

Trotz der guten Nachrichten zu Tarifeinigungen bleibt die Lufthansa-Aktie noch im Abwärtstrend. Dennoch: Sowohl aus fundamentaler als auch aus technischer Sicht sollte die Lufthansa-Aktie bald weiteren Rückenwind erhalten. DER AKTIONÄR wird ein entsprechendes Kaufsignal hier zu gegebener Zeit bekannt geben. 

Am 27. März 2024 hatte DER AKTIONÄR Tradern hier einen Turbo-Long-Schein mit der WKN SN8DDA genannt, der aktuell bei etwa 2,12 Euro notiert. Der Einstieg lag bei 2,18 Euro, als Stopp-Marke wurde 1,70 Euro empfohlen. Der Gewinn sollte bei 3,70 Euro realisiert werden.

Wer neben Lufthansa auf weitere Werte mit Nachholpotenzial setzen möchte, sollte sich den Recovery Index von DER AKTIONÄR anschauen. Darin sind insgesamt 14 Unternehmen verschiedener Branchen enthalten, die sich noch nicht ganz von der Corona-Pandemie erholt haben. Weitere Infos inklusive aller im Index enthaltenen Werte und passender Zertifikate gibt es hier.

(Mit Material von dpa-AFX)

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