Rechtzeitig zum Start in die neue Börsenwoche läuft eine erleichternde Meldung für Flugreisende über die Ticker: Für das Sicherheitspersonal an den deutschen Flughäfen gibt es eine Tariflösung. Bei der Lufthansa laufen derweil die Verhandlungen mit der Gewerkschaft Ufo fürs Kabinenpersonal "konstruktiv". Derweil steigt die Lufthansa auch ins Schuhgeschäft ein.
Im deutschen Luftverkehr sieht es immer mehr nach einem ruhigen Sommer-Flugbetrieb aus. Streiks sind erheblich weniger wahrscheinlich geworden, weil die Gewerkschaft Verdi und die Arbeitgeber einen Schlichterspruch angenommen haben, mit dem der Tarifkonflikt bei den rund 25.000 Luftsicherheitskräften beigelegt werden kann. Noch steht die Einigung unter dem Vorbehalt einer Zustimmung der jeweiligen Gremien. Bis Dienstagmittag läuft eine entsprechende Erklärungsfrist. Die Annahme gilt aber als wahrscheinlich, weil bereits die Schlichtungsempfehlung einstimmig angenommen wurde.
Am Ende kamen Gehaltserhöhungen in drei Stufen zwischen 13,1 und 15,1 Prozent in einem Zeitraum von 15 Monaten heraus, wie der Arbeitgeberverband BDLS berichtete. Der Tarifvertrag soll bis Ende März 2025 laufen. Verdi hatte in dem empfindlichen Bereich mehrere Warnstreik-Runden an den Flughäfen organisiert. Im Wechsel mit Streiks bei der Lufthansa fielen so im Frühjahr eine Vielzahl von Flügen aus.
Bei der Lufthansa sind derweil die Verhandlungen mit der Gewerkschaft Ufo für das Kabinenpersonal in die laufende Woche vertagt worden. Sie verliefen den Angaben zufolge konstruktiv. Auch Ufo hatte bereits einen Streik organisiert.
Lufthansa-Aktie noch im Abwärtstrend
Die Lufthansa-Aktie gehört mit einem Kursaufschlag im Xetra-Handel von zweieinhalb Prozent auf 7,10 Euro am Vormittag zu den Tagesgewinnern im MDAX. Allerdings ist der im Dezember begonnene Abwärtstrend noch intakt. Erst mit der Überwindung des GD50 bei 7,28 Euro würde es charttechnisch wieder besser für die Kranich-Aktie aussehen.
"The Sky is the Limit"
Derweil geht die Lufthansa in Sachen Markenpflege einen neuen Weg. Unter dem Titel "The Sky is the Limit" (worauf die Aktie noch warten muss) läuft mit dem deutschen Schuh-Hersteller Lloyd seit Ende März eine digital ausgerichtete Medienkampagne auf Social Media-Plattformen. Lloyd hat gemeinsam mit der Kranich-Airline eine limitierte Kollektion von Herren- und Damenschuhen herausgebracht, die auf den Komfortbedarf bei Langstreckenflügen
ausgerichtet ist.
Lufthansa-Fans haben die Qual der Wahl zwischen insgesamt 14 Modellen an Sneaker, Slipper und Lederschuhen. Seit Ende März 2024 sind diese Schuhe im internationalen Schuheinzelhandel, in den Lloyd Concept Stores und im Lloyd E-Shop erhältlich. Zusätzlich umfasst die Kollektion auch einen speziell entwickelten Rucksack und eine Reisetasche. Lloyd agiert dabei als Lizenzpartnerin der deutschen Fluggesellschaft. Weitere Lufthansa-Lizenz-Kollektionen sollen in der Zukunft folgen.
Die Lufthansa-Aktie erholt sich vom Rückschlag der vergangenen Woche. Mit der Aussicht auf weitere Tarif-Einigungen mit den Beschäftigten hellt sich die Lage auf. Denn Streiks und Flugausfälle kosten richtig viel Geld. Bis zu einem "The Sky is the Limit" ist es noch ein langer Weg. Die Aktie ist weiterhin kein Kauf – bis der mittelfristige Abwärtstrend überwunden wird.
DER AKTIONÄR hatte jedoch mutigen Tradern Ende März einen Turbo-Call (WKN: SN8DDA) empfohlen, der heute bis auf 2,11 Euro anzog. Das ausgegebene Ziel lautet für den Schein 3,70 Euro. Engagierte Spekulanten sollten dabei den Stopp-Loss bei 1,70 Euro beachten.
Hinweis: Lufthansa ist im AKTIONÄR Recovery Index gelistet. Dieser wurde während der Corona-Pandemie aufgelegt und enthält Unternehmen aus den Bereichen Luxusgüter, Luftfahrt und aus der Veranstaltungsbranche, die großes Nachholpotenzial haben. Mehr Infos zum Index gibt es hier.
(Mit Material von dpa-AFX)
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