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Lufthansa und Porsche trennen sich – neuer Blick gen Osten

Lufthansa und Porsche trennen sich – neuer Blick gen Osten
Foto: Lufthansa
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Martin Mrowka 13.09.2024 Martin Mrowka

Die Deutsche Lufthansa bietet an einigen ihrer Drehkreuze First-Class- und HON-Circle-Kunden einen exklusiven Fahrdienst an. Doch der Partner Porsche verlängert den Edel-Service nicht. Derweil ist der Appetit des deutschen Airline-Primus auf externes Wachstum durch Zukäufe auch nach dem großen Einstieg bei der italienischen Staatsairline ITA Airways noch nicht gestillt.

Wie der Spiegel berichtet, beenden die Lufthansa und Porsche ihre Partnerschaft zum Ende des Jahres 2024. Bislang bieten die beiden Unternehmen einen speziellen Fahrdienst für First-Class-Kunden oder Vielflieger im Status eines HON Circle-Mitglieds. Statt mit dem Bus zum Flugzeug gebracht zu werden, werden diese Lufthansa-Passagiere bisher etwa an den Flughäfen Frankfurt am Main und München mit einem Porsche zum Flugzeug gefahren beziehungsweise dort abgeholt, wenn die Maschine auf dem Vorfeld parkt.

Der Chauffeur-Dienst wird offensiv von Lufthansa als Vorteil für Statuskunden und First-Class-Gäste vermarktet. Er steht auch den Töchtern Austrian Airlines und Swiss zur Verfügung. Der Vertrag läuft nun aus, an der neuen Ausschreibung werde sich Porsche nicht mehr beteiligen, schreibt der Spiegel.

Nicht von dem Porsche-Rückzug betroffen ist der Limousinen-Service, den Lufthansa in Zusammenarbeit mit Fraport an Deutschlands größtem Drehkreuz Frankfurt am Main anbietet. Die Reiseklasse spielt bei diesem VIP-Service keine Rolle, man benötigt auch keinen Vielflieger-Status, um sich beispielsweise in einem Bentley zum Flugzeug fahren zu lassen, schreibt das Nachrichtenmagazin. VIP-Gäste wie etwa Schauspieler oder Show-Stars müssen auch keine Koffer schleppen, der Sicherheitscheck verläuft für sie ohne Warteschlange diskret im Hintergrund. Der Wagen bringt fährt sie direkt zum Flieger. Der Service kostet allerdings mindestens 515 Euro.

Neue Beteiligung an Airline?

Während der auslaufende Porsche-Fahrdienst keinen großen Einfluss auf das Lufthansa-Geschäft (und die Aktien-Entwicklung) hat, sieht es mit neuen Kooperationen oder Beteiligungen anders aus. Und tatsächlich schaut sich die Lufthansa einem Insider zufolge im Hinblick auf eine Beteiligung nun die baltische Fluggesellschaft AirBaltic an.

Es werde die Möglichkeit für eine Kapitalbeteiligung vor dem geplanten Börsengang der Airline aus Lettland ausgelotet, zitierte Reuters eine Person mit Kenntnis der Überlegungen kürzlich. Das sei aber noch sehr unsicher. Zuerst hatte die Agentur Bloomberg über das Interesse der Lufthansa an der staatlichen lettischen Fluggesellschaft berichtet.

AirBaltic hatte bereits im Frühjahr angekündigt, Ende dieses Jahres oder Anfang 2025 an die Börse gehen zu wollen. Airline-Chef Martin Gauss sagte gegenüber Reuters, es sei sinnvoll, in einem späteren Schritt Teil einer der großen Airline-Gruppen zu werden, und hatte Lufthansa und IAG als Beispiele genannt. Als Zeithorizont dafür nannte er die 30er Jahre, wenn AirbBltic voraussichtlich mit 100 Flugzeugen doppelt so groß wäre wie heute.

Die Lufthansa-Gruppe arbeitet schon mit AirBaltic zusammen, zum Beispiel als "Wetlease"-Airline für die Schweizer Tochter Swiss, um in Spitzenzeiten Flüge für die Lufthansa zu übernehmen.

Auch an TAP Portugal hat die Lufthansa Interesse. CEO Carsten Spohr reiste erst vergangene Woche wieder nach Lissabon zu Gesprächen mit der portugiesischen Regierung über die anstehende Privatisierung der Staatsairline. Allerdings haben auch Europas andere große Netzwerk-Airlines Air France-KLM und IAG offenkundig Interesse geäußert. 

Möglicherweise stehe auch die spanische Air Europa auf der Kooperationsliste der Deutschen. Die Fluggesellschaft aus Mallorca gehört zu 20 Prozent dem Iberia-Mutterkonzern IAG. Dieser wollte Air Europa eigentlich komplett übernehmen, doch die EU-Kommission hatte wettbewerbsrechtliche Bedenken.

Die Lufthansa-Aktie schwankt seit Tagen unterhalb der 6-Euro-Marke und oberhalb der 50-Tage-Linie, die im Xetra-Chart bei 5,75 Euro verläuft. Am Donnerstag schloss der MDAX-Wert den Tradegate-Handel bei 5,81 Euro.

Deutsche Lufthansa (WKN: 823212)

Die Lufthansa-Aktie läuft seit Dezember 2023 in einem intakten Abwärtstrend, dessen obere Begrenzung knapp unterhalb der 6-Euro-Marke verläuft. Eine Überwindung dürfte kurzfristiges Trading-Potenzial öffnen. Für eine nachhaltige Trendwende bedarf es unterdessen einer deutlichen Verbesserung der zuletzt geschrumpften Gewinne. DER AKTIONÄR rät derzeit von einem größeren Engagement in der MDAX-Aktie ab.

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Der Vorstandsvorsitzende und Mehrheitsinhaber der Herausgeberin Börsenmedien AG, Herr Bernd Förtsch, ist unmittelbar und mittelbar Positionen über die in der Publikation angesprochenen nachfolgenden Finanzinstrumente oder hierauf bezogene Derivate eingegangen, die von der durch die Publikation etwaig resultierenden Kursentwicklung profitieren können: Deutsche Lufthansa.

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