Nachdem Großaktionär Heinz Hermann Thiele endlich seine Zustimmung für das Rettungspaket signalisiert hat (mehr dazu lesen Sie hier), legt die Lufthansa-Aktie heute kräftig zu - im vorbörslichen Handel waren es zwischenzeitlich 28 Prozent. Zumal der MDAX-Konzern kurz vor der außerordentlichen Hauptversammlung noch eine weitere gute Nachricht verkünden konnte.
So haben sich das Unternehmen und die Gewerkschaft Ufo auf ein Krisenpaket für die Flugbegleiter mit Einsparungen von mehr als einer halben Milliarde Euro verständigt. Das teilten Lufthansa und Kabinengewerkschaft Ufo in der Nacht zum Donnerstag mit. Das Paket umfasst laut UFO einen vierjährigen Kündigungsschutz sowie ein Einsparvolumen von über einer halben Milliarde Euro bis Ende 2023. Die Lufthansa teilte mit, unter anderem würden Vergütungsanhebungen ausgesetzt sowie die Beiträge zur betrieblichen Altersversorgung zeitweise reduziert.
Ein wichtiges Signal
Michael Niggemann, Vorstand Personal und Recht der Deutschen Lufthansa AG, bezeichnete den Abschluss als ein wichtiges Signal an die Mitarbeiter, an die Aktionäre und für die außerordentliche Hauptversammlung. "Dadurch wollen wir betriebsbedingte Kündigungen in der Kabine der Lufthansa vermeiden." Der Ufo-Vorsitzende Daniel Flohr sagte, der angekündigte Personalabbau werde nicht nur ohne Kündigungen in der Kabine auskommen, Ufo und Lufthansa bewiesen nach Jahren heftiger Auseinandersetzungen nun verantwortungsvolle Einigungs- und Handlungsfähigkeit. Die Lufthansa beschäftigt den Angaben zufolge 22 000 Kabinenmitarbeiter. Die getroffenen Vereinbarungen benötigten noch die Zustimmung der Ufo-Mitglieder.
Die Einigung mit der Kabinengewerkschaft ist positiv zu werten. Spannend wird nun werden, ob auch mit anderen Gewerkschaften nachahtlgi tragbare Vereinbarungne geschlossen werden können, die es der Lufthansa ermöglich, auch bei einem kräftig verringerten Flugangebot wieder schwarze Zahlen schreiben zu können.
Die Lufthansa-Aktie dürfte weiterhin sehr stark schwanken. Wegen der anstehenden Kapitalerhöhung und der anhaltenden Unsicherheit über die weitere Geschäftsentwicklung in den kommenden Monaten rät DER AKTIONÄR nach wie vor von einem Einstieg auf der Long- oder der Short-Seite ab.(Mit Material von dpa-AFX)
Der Vorstandsvorsitzende und Mehrheitsinhaber der Herausgeberin Börsenmedien AG, Herr Bernd Förtsch, ist unmittelbar und mittelbar Positionen über die in der Publikation angesprochenen nachfolgenden Finanzinstrumente oder hierauf bezogene Derivate eingegangen, die durch die Publikation etwaig resultierende Kursentwicklung profitieren: Lufthansa.