Noch zwei Tage bis zur außerordentlichen Hauptversammlung, bei der über die Annahme des Rettungspakets abgestimmt wird. Die Experten der Citigroup haben die Lufthansa-Aktie im Vorfeld erneut näher unter die Lupe genommen und bleiben skeptisch: Für sie ist der MDAX-Titel ein klarer Verkauf. Den fairen Wert beziffern sie auf gerade einmal 0,50 Euro!
So skizziert Citigroup-Analyst Mark Manduca drei mögliche Szenarien. Erstens: Das Rettungspaket wird durchgewunken. Dann dürfte der Aktienkurs kurzfristig wieder steigen. Zugleich dürfte Lufthansa in den nächsten drei Jahren das Geschäft in Vorbereitung auf eine deutlich verwässernde Bezugsrechtsemission wieder aufbauen. Zweitens: Das Rettungspaket werde nicht angenommen und die Bundesregierung rücke von ihrer geplanten Kapitalbeteiligung rasch wieder ab. Dies wäre seines Erachtens die beste Lösung für die Aktie und das Management. Drittens: Das Rettungspaket werde nicht angenommen, es würden auch keine neuen Bedingungen seitens der Regierung festgelegt und das Management trete zurück. Dann, so schrieb er, fiele der Aktienkurs wohl stark und der aktuelle Großaktionär würde seinen Anteil ausbauen.
6,50 oder 2,00 Euro?
Indes sind auch die DZ Bank und Kepler Cheuvreux weiterhin skeptisch. DZ-Bank-Experte Dirk Schlamp geht zwar nicht davon aus, dass Thiele die Lufthansa in die Insolvenz schicken wird. Möglicherweise nutze er lediglich die von ihm selbst geschürte Verunsicherung, um seinen Anteil noch billiger auszubauen. Er stuft die Lufthansa-Titel mit „Verkaufen“ ein und sieht den fairen Wert bei 6,50 Euro.
Nach Ansicht von Kepler-Analystin ist die Wahrscheinlichkeit hoch, dass Großaktionär Thiele gegen das Paket stimmen werde. Sie bekräftigte ihr Kursziel mit 2,00 Euro und rät nach wie vor zum Ausstieg.
DER AKTIONÄR hält das von der Citigroup ausgegeben Kursziel für überzogen, rät aber weiterhin von einem Engagement bei der schwer angeschlagenen Airline ab – weder auf der Long- noch auf der Short-Seite!
Mit Material von dpa-AFX
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