Die Lufthansa-Aktie macht weiterhin keine Freude. Trotz eines kleinen Kursplus am Dienstag liegt der MDAX-Wert auf 4-Wochen-Sicht mit knapp sieben Prozent in den Miesen, seit Jahresanfang sogar um 27 Prozent. Wer bereits vor 20 Jahren in die Lufthansa investierte, fuhr im Vergleich zu DAX und MDAX noch deutlich schlechter.
Heute vor 20 Jahren ging die Lufthansa-Aktie bei 6,64 Euro aus dem Handel. Wer damals kaufte, hat bis zum heutigen Dienstag – am Mittag steht die Aktie bei 5,65 Euro – ein Minus von rund 15 Prozent gemacht. Zählt man die zwischenzeitlich ausgeschütteten Dividenden noch hinzu, steht immerhin ein Plus von gut 43 Prozent zu Buche.
Ein Vergleich mit dem DAX, in dem Gründungsmitglied Lufthansa bis Juni 2020 gelistet war, fällt geradezu katastrophal für die Airline-Aktie aus. Denn der DAX machte seit August 2004 knapp 365 Prozent. Der MDAX, in dem die Lufthansa heute geführt wird, kommt im gleichen Zeitraum auf 398 Prozent.
Gut gefahren sind Anleger, die die Lufthansa-Aktie auf ihrem Höhepunkt im Januar 2018 verkauften. Zu den Glanzzeiten markierte der Wert bei 22,30 Euro sein Allzeithoch.
Dass sich der Lufthansa-Kurs in absehbarer Zeit auf eine Aufholjagd begibt, ist derzeit eher unwahrscheinlich. Vielmehr droht nach Einschätzung einer auf Verbraucherrecht spezialisierten Kanzlei weiteres, teures Ungemach.
Die Kanzlei Dr. Stoll & Sauer hat bereits am 25. Juli 2024 bei der Staatsanwaltschaft Köln Strafanzeige gegen den
gesamten Vorstand der Lufthansa AG erstattet. Es bestehe der Verdacht
der Untreue gemäß § 266 StGB. Es geht um verzögerte Rückzahlungen von stornierten Flugtickets. Teilweise müssen Lufthansa-Kunden, deren Tickets storniert wurden, die Rückzahlung der Ticketpreise erst einklagen. Dadurch entstehen dem Konzern erhebliche Kosten, die den Gewinn und damit auch den Aktienkurs negativ beeinflussen könnten, heißt es in einer Mitteilung der Kanzlei vom Dienstag.
Europas größte Fluggesellschaft hat mit zunehmender Konkurrenz vor allem aus Asien sowie hohen Kosten bei gleichzeitig sinkenden Ticketpreisen zu kämpfen. Solange die Lufthansa-Aktie nicht aus ihrem Tal der Tränen herausfindet, bleibt der Wert nicht kaufenswert.
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Hinweis auf Interessenkonflikte
Der Vorstandsvorsitzende und Mehrheitsinhaber der Herausgeberin Börsenmedien AG, Herr Bernd Förtsch, ist unmittelbar und mittelbar Positionen über die in der Publikation angesprochenen nachfolgenden Finanzinstrumente oder hierauf bezogene Derivate eingegangen, die von der durch die Publikation etwaig resultierenden Kursentwicklung profitieren können: Deutsche Lufthansa.