Mit einem Kursverlust von 25 Prozent allein seit Jahresanfang gehört die Lufthansa-Aktie zu den Flop-10 im MDAX. Die Marktkapitalisierung beträgt nur noch rund sieben Milliarden Euro. Doch auf dem nun erreichten Niveau hat die Aktie der großen Fluggesellschaft in den vergangenen Jahren immer wieder einen Boden gefunden.
Am vergangenen Freitag notierte die Lufthansa-Aktie im Tief nur noch bei 5,65 Euro. Seit dem markanten Zwischenhoch im März 2023 bei 11,16 Euro hat der MDAX-Wert damit rund die Hälfte an Werte eingebüßt. Bei der Marktkapitalisierung ist Lufthansa nun hinter Konkurrent IAG (British Airways, Iberia u.a.) zurückgefallen, die auf knapp 10 Milliarden Euro MK kommen. Wertvollste Airline in Europa ist derzeit Billigflieger Ryanair mit einer MK von gut 18 Milliarden Euro.
Charttechnisch Hoffnung macht, dass die Lufthansa in den vergangenen zwölf Jahren bei etwa 5,00 bis 5,50 Euro immer wieder einen Boden gefunden hat, von der aus die Airline neu durchstartete. Auch zum Start in die letzte Woche des zweiten Quartals steht die Aktie mit einem Tagesplus von gut zwei Prozent auf 5,85 Euro recht gut da.
Frische Rebound-Fantasie könnte spätestens mit den Halbjahreszahlen aufkommen, die am 31. Juli erwartet werden. Im ersten Quartal hatte die Deutsche Lufthansa wegen zahlreicher, teurer Streiks einen nur um fünf Prozent auf 7,4 Milliarden Euro gestiegenen Konzernumsatz verbucht.
Wegen der Streikkosten sah sich die Lufthansa-Spitze schon Mitte April gezwungen, ihr Gewinnziel um eine halbe Milliarde Euro zusammenzustreichen. Statt rund 2,7 Milliarden wie 2023 soll das bereinigte operative Ergebnis (bereinigtes Ebit) im laufenden Jahr nur noch 2,2 Milliarden Euro erreichen.
Mittlerweile laufen die Geschäfte wieder rund bei der Airline-Gruppe. Die Lufthansa-Aktie ist dabei mit einem KGV von rund 4 und einem KUV von 0,2 sehr günstig bewertet.
Noch befindet sich die Lufthansa-Aktie in einem Abwärtstrend. Doch unter langfristigen Gesichtspunkten könnten nun auf dem gedrückten Niveau um 5,50 bis 6,00 Euro herum erste vorsichtige Käufe lohnen. Allerdings ist auch ein weiterer Sinkflug unter 5,30 Euro auf die 2022er-Jahrestiefen denkbar. Risikobewusste Anleger sollten entsprechend zunächst nur mit wenig Geld einsteigen.
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Hinweis auf Interessenkonflikte
Der Vorstandsvorsitzende und Mehrheitsinhaber der Herausgeberin Börsenmedien AG, Herr Bernd Förtsch, ist unmittelbar und mittelbar Positionen über die in der Publikation angesprochenen nachfolgenden Finanzinstrumente oder hierauf bezogene Derivate eingegangen, die von der durch die Publikation etwaig resultierenden Kursentwicklung profitieren können: Deutsche Lufthansa.