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Foto: Lufthansa
19.06.2024 Carsten Kaletta

Lufthansa: Endlich läuten die Hochzeitsglocken

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Deutsche Lufthansa

Das Thema "ITA-Übernahme" beschäftigt die Anleger schon seit vielen Monaten. Nun scheint es endlich die ersehnte Vollzugsmeldung zu geben. Laut einem Medienbericht steht die Kranich-Airline vor dem Einstieg bei der italienischen Staats-Airline – auch wenn das endgültige grüne Licht seitens der EU noch aussteht. 

Konkret hat die Börsen-Zeitung aus Branchenkreise erfahren, dass Brüssel nach weiteren Zugeständnissen der beiden Gesellschaften auf technischer Ebene bereits zugestimmt hat. Eine offizielle Genehmigung dürfte es in den nächsten Tagen geben. 

Brüssel prüft das Projekt, das mehrmals vor dem Scheitern zu stehen schien, seit vielen Monaten. Für den Erwerb von zunächst 41 Prozent will die Lufthansa 325 Millionen Euro zahlen. Zu einem späteren Zeitpunkt ist die vollständige Übernahme geplant. Der gesamte Kaufpreis wird mit 829 Millionen Euro angegeben. Italiens Wirtschafts- und Finanzminister Giancarlo Giorgetti zeigt sich nun zuversichtlich. „Die Einladung zur Hochzeit steht“, sagte er. Die Lufthansa bestätigte nur „gute und konstruktive Gespräche mit der EU-Kommission“. 

Zuletzt ging es vor allem um weitere Slots (Start- und Landerechte) für Konkurrenten der beiden Gesellschaften in Mailand Linate sowie um mehr Zubringerflüge zu Hubs von Wettbewerbern, etwa nach London, Paris, Amsterdam und Madrid. Darüber hinaus soll eine zu starke Position von Lufthansa/ITA bei Flügen nach Deutschland, Österreich, Belgien und in die Schweiz verhindert werden. ITA muss wohl eine Interkontinentalverbindung von Rom nach Nordamerika aufgeben. 

Der Kauf bietet neben der Erweiterung des Streckennetzes auch eine Stärkung der Präsenz in Italien, einem der wichtigsten Märkte für Lufthansa. Bereits jetzt ist die Kranich-Airline mit ihrer Tochtergesellschaft Air Dolomiti dort präsent. Das Angebot möchte sie in Zukunft noch weiter ausbauen, da andere Billigfluggesellschaften, wie EasyJet und Ryanair, eine große Nachfrage verzeichnen. Überdies möchte man sich bei transatlantischen Routen besser behaupten, etwa Richtung Afrika, Südamerika und Asien. Und: Der deutsche Luftfahrtkonzern kann eine durchaus positive Erfolgsbilanz bei der Integration angeschlagener Fluggesellschaften vorweisen und besteht mittlerweile aus mehr als 300 Tochtergesellschaften. 

Deutsche Lufthansa (WKN: 823212)

Für die Lufthansa ist die ITA-Übernahme ein echter Meilenstein. Die Lufthansa-Aktie kann davon jedoch wenig profitieren und verzeichnet am Mittwoch lediglich einen kleinen Aufschlag von 0,5 Prozent. Überdies ist die Aktie charttechnisch arg angeschlagen. Anleger sollten den Luftfahrt-Titel daher meiden. 

Hinweis: Lufthansa ist auch im DER AKTIONÄR Recovery Index gelistet. Dieser wurde während der Corona-Pandemie aufgelegt und enthält 14 Unternehmen aus den Bereichen Luxusgüter, Luftfahrt und der Veranstaltungsbranche, die nach Corona überdurchschnittliches Nachholpotenzial haben. Weitere Infos gibt es hier

Hinweis auf Interessenkonflikte

Der Vorstandsvorsitzende und Mehrheitsinhaber der Herausgeberin Börsenmedien AG, Herr Bernd Förtsch, ist unmittelbar und mittelbar Positionen über die in der Publikation angesprochenen nachfolgenden Finanzinstrumente oder hierauf bezogene Derivate eingegangen, die von der durch die Publikation etwaig resultierenden Kursentwicklung profitieren können: Deutsche Lufthansa.

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