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12.06.2020 Thorsten Küfner

Lufthansa nach den Kurskapriolen: Durchbruch noch "in sehr weiter Ferne"

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Deutsche Lufthansa

Die Aktie der Lufthansa bleibt die derzeit spannendste DAX-Aktie mit den heftigsten Kursausschlägen. Nachdem sich der Kurs im Zuge des Corona-Crashs halbierte, gelang ein Zwischenspurt mit einem Kursplus von fast 70 Prozent. Gestern verbilligte sich die Aktie in einem allgemein sehr schwachen Marktumfeld um neun Prozent. Indes gab es wichtige Meldungen.

So droht dem Konzern ein zähes Ringen mit den Gewerkschaften um das geplante Sparpaket. Tausende Stellen stehen auf der Kippe. Lufthansa bezifferte den rechnerischen Überhang auf 22.000 Vollzeitstellen, wie das Unternehmen am Mittwoch nach einem Tarifgipfel mit den Gewerkschaften Vereinigung Cockpit, Ufo und Verdi mitteilte. Zuletzt war von deutlich mehr als 10.000 Stellen die Rede. Ziel sei es, durch Kurzarbeit und Krisenvereinbarungen möglichst betriebsbedingte Kündigungen zu vermeiden, erklärte Lufthansa.    

"Ohne signifikante Senkung der Personalkosten während der Krise verpassen wir die Chance eines besseren Restarts aus der Krise und riskieren, dass die Lufthansa Group deutlich geschwächt aus der Krise hervorgeht", sagte Personal-Vorstand Michael Niggemann. Man setze alles daran, mit den Tarifpartnern bis zum 22. Juni 2020 zu konkreten Ergebnissen zu kommen.   

Lufthansa rechnet damit, dass die Erholung der Nachfrage im Luftverkehr nur langsam verläuft. Sie geht davon aus, dass die Flotte der Lufthansa Group nach der Krise rund 100 Flugzeuge weniger zählen wird. Hinzu kämen Überhänge in der Verwaltung und im Drittkundengeschäft der Servicegesellschaften.

Es ist gut, dass wir uns heute so intensiv ausgetauscht haben. Allerdings hat es sich gezeigt, dass ein gemeinsamer Kraftakt noch in sehr weiter Ferne ist.

Ufo-Vorsitzende Daniel Flohr

Gehaltsverzicht von 45 Prozent

Die Flugbegleitergewerkschaft Ufo betonte, sie sei bereit, bis zur außerordentlichen Hauptversammlung am 25. Juni eine Lösung zu erreichen. Zugleich forderte sie: "Die Mitarbeiter aller Airlines des Konzerns müssen einen Kündigungsschutz bekommen und daran glauben, dass das Management endlich einen gemeinsamen Kurs geht." Ufo zufolge entspricht der rechnerische Überhang 26.000 Arbeitsplätzen. 

"Es ist gut, dass wir uns heute so intensiv ausgetauscht haben. Allerdings hat es sich gezeigt, dass ein gemeinsamer Kraftakt noch in sehr weiter Ferne ist", sagte der Ufo-Vorsitzende Daniel Flohr. Ufo hat bislang eine Nullrunde für dieses Jahr und die Absenkung des Stundenzuschlags für besonders lange Flüge angeboten. 

Die Pilotengewerkschaft Vereinigung Cockpit bekräftigte ihre Bereitschaft zu Zugeständnissen in Höhe von 350 Millionen Euro. Für den einzelnen Piloten bedeute dies einen Gehaltsverzicht von bis zu 45 Prozent. "Im Gegenzug erwarten wir einzig vom Konzernvorstand, dass er sich zu seinen Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern bekennt", erklärte VC-Präsident Markus Wahl. Eine Verwendung des Beitrags zur Auslagerung von Arbeitsplätzen zu schlechteren Bedingungen wäre völlig inakzeptabel. Zugleich appellierte Wahl an die Aktionäre, dem Rettungspaket für die Lufthansa zuzustimmen.

Deutsche Lufthansa (WKN: 823212)

Durch die aktuell heftigen Schwankungen ist die Aktie der Lufthansa – bei der immer noch viele Short-Spekulanten mitmischen – fast schon ein Paradies für Zocker. Alle anderen Anleger sollten aufgrund der anstehenden Kapitalerhöhung sowie der völligen Unklarheit über die Geschäftsentwicklung in den kommenden Monaten weiterhin an der Seitenlinie verharren. 

Wo sich gerade jetzt der Einstieg lohnt und von welchen Lieblingsaktien sich Anleger nun trennen sollten, erfahren Sie in der Titelstory der Ausgabe 25/2020 "30 Anleger-Favoriten im Check".

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(Mit Material von dpa-AFX)  

Der Vorstandsvorsitzende und Mehrheitsinhaber der Herausgeberin Börsenmedien AG, Herr Bernd Förtsch, ist unmittelbar und mittelbar Positionen über die in der Publikation angesprochenen nachfolgenden Finanzinstrumente oder hierauf bezogene Derivate eingegangen, die durch die durch die Publikation etwaig resultierende Kursentwicklung profitieren: Lufthansa.

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