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Lufthansa: Gute News – Aktie überwindet wichtige Marke

Lufthansa: Gute News – Aktie überwindet wichtige Marke
Foto: Lufthansa
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Carsten Kaletta 01.10.2024 Carsten Kaletta

Die Lufthansa ist auf dem Wege der Besserung. Nach zuletzt einigen Enttäuschungen scheint es operativ wieder aufwärts zu gehen. Das implizieren aktuelle Äußerungen von Lufthansa-Boss Carsten Spohr zur aktuellen Geschäftsentwicklung. Auch charttechnisch hellt sich das Bild weiter auf – die Aktie überwindet nämlich eine wichtige Marke. 

Die Lufthansa rechnet nach zwei Gewinnwarnungen in Folge für das wichtige Sommerquartal wieder mit guten Zahlen. "Wir haben eine wieder mal enorm starke Nachfrage erleben dürfen, die es uns erlaubt hat, einen wahrscheinlich kommerziell sehr erfreulichen Sommer abzuliefern", sagte Lufthansa-Chef Carsten Spohr am Montagabend vor Journalisten am Frankfurter Flughafen. Während er sich von Konzerntöchtern wie Swiss, Austrian, Brussels und Eurowings gute Ergebnisse verspricht, sieht der Manager die Hauptmarke Lufthansa immer mehr als Sorgenkind. 

Diese Zweiteilung im Unternehmen habe zuletzt noch einmal zugenommen, sagte Spohr mit Blick auf die erwarteten Zahlen des gerade abgelaufenen dritten Quartals. Im ersten Halbjahr hatte Lufthansa Airlines als Kernmarke auch wegen teurer Streiks und hoher Betriebskosten rote Zahlen geschrieben. Inzwischen verlegt das Management mehr Flüge auf günstigere Flugbetriebe in- und außerhalb des Konzerns. Ziel müsse sein, dass Lufthansa Airlines "zum 100. Geburtstag 2026 wieder unser Aushängeschild ist und nicht mehr unser Problemkind", sagte Spohr. 

Erschwert wird die Lage durch steigende Gebühren für den Flugverkehr in Deutschland und die Engpässe bei den großen Flugzeug-Herstellern. Der Konzern vermisse mehr neue Flugzeuge von Boeing, als er bei der Hauptmarke Lufthansa Airlines von Boeing aktuell in Betrieb habe, sagte Spohr. Derzeit fehlten dem Unternehmen 41 Maschinen des kriselnden Herstellers, die eigentlich schon ausgeliefert sein sollten. Dagegen seien bei der Lufthansa-Hauptmarke derzeit nur 32 Boeing-Jets im Einsatz, nämlich 27 Jumbos vom Typ 747 und fünf Boeing 787 "Dreamliner". 

Allein 15 fertige neue "Dreamliner" für Lufthansa stünden bei Boeing am Boden, dürften aber auf Geheiß der US-Luftfahrtbehörde FAA nicht ausgeliefert werden. Boeing steht wegen Produktionsmängeln und Zwischenfällen unter verschärfter Aufsicht der US-Behörden. 

Unterdessen kämpft der weltgrößte Flugzeughersteller Airbus aus Europa vor allem mit fehlenden Bauteilen für neue Maschinen und kommt der immensen Nachfrage nach neuen Jets kaum hinterher. Wegen der Verzögerungen bei den Herstellern fliege die Lufthansa derzeit 23 ältere Langstreckenjets länger als geplant, erklärte Spohr. Wegen der fehlenden neuen Maschinen hat der Konzern seinen Flugplan bereits ausgedünnt. 

Für das laufende Jahr rechnet die Lufthansa seit dem Sommer nur noch mit einem operativen Gewinn (bereinigtes EBIT) von 1,4 bis 1,8 Milliarden Euro. Ursprünglich hatte Vorstandschef Spohr ein Ergebnis etwa in Höhe der 2,7 Milliarden Euro von 2023 in Aussicht gestellt, seine Prognose aber zunächst im April und dann noch einmal im Juli gekappt. 

Die Lufthansa-Aktie, die am zweiten Handelstag der Woche im MDAX zeitweilig mehr als drei Prozent auf 6,80 Euro gewinnt, überwindet damit die für den mittel- und langfristigen Trend wichtige 200-Tage-Linie (aktuell: 6,62 Euro). Nächstes Ziel wäre nun die psychologisch wichtige 7-Euro-Marke. 

Deutsche Lufthansa (WKN: 823212)

Bei der Kranich-Airline scheint sich die Situation operativ zu verbessern. Dennoch hat der MDAX-Konzern noch viel Arbeit vor sich, um mit Kostensenkungen den Strukturwandel profitabel zu gestalten. Den dargelegten Sprung über den GD 200 – sofern es auf Schlusskurs-Basis dabei bleibt – können Trader und kurzfristig orientierte Anleger zu einem Einstieg nutzen. 


(Mit Material von dpa-AfX)

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