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Europas größte Airline hat immer noch mit hohen Kosten und Konkurrenzdruck zu kämpfen, sparen ist angesagt. Die Lufthansa-Aktie hängt seit Jahresanfang immer noch tief in den Miesen. Dennoch regt sich seit gut zwei Wochen Kaufbereitschaft. Ein mittelfristiger Abwärtstrend wurde nach oben verlassen. Ein erster Versuch, auch den GD200 zu überwinden, scheiterte allerdings. Und nun?
Zunehmende Konkurrenz aus den Golf-Staaten und aus Fernost übt weiterhin Druck auf die Ticketpreise und daraus folgend auch auf die Einnahmen der Lufthansa aus. Gerade wurde bekannt, dass etwa die Lufthansa-Fernverbindung nach Peking gestrichen wird. Gleichzeitig kann die Fluggesellschaft nicht so viele neue, sparsamere Flugzeuge in Empfang nehmen, wie geplant. Lieferverzögerungen bei Airbus und Boeing bremsen die Auslieferungen.
Zudem sind Geschäftsreisen weniger gefragt. Das früher, vor Corona sehr lukrative Geschäft leidet unter den Sparbemühungen der Firmen. Auch im kommenden Jahr werden die Kosten für Geschäftsreisen wohl weiter steigen, prognostiziert der "Global Business Travel Forecast 2025", der vom Geschäftsreise-Dienstleister CWT und der Global Business Travel Association (GBTA) vorgestellt wurde. Doch das Plus wird wohl nur moderat ausfallen. Aktuelle Daten deuten auf "eine Phase relativer Stabilität" hin, erklärte CWT-Chef Patrick Andersen.
Insgesamt wird im Flugbereich im laufenden Jahr ein neuer Rekord von fünf Milliarden Fluggästen erwartet. Und auch im nächsten Jahr sollten die Passagierzahlen steigen.
Die Lufthansa-Aktie konnte ihr Minus seit Jahresanfang (derzeit noch etwa 16 Prozent) zuletzt etwas verkleinern. Im Zuge der allgemein freundlichen Stimmung am deutschen Aktienmarkt überwand der MDAX-Wert vor zwei Wochen zunächst einen mittelfristigen Abwärtstrend, dann das kleine Zwischenhoch aus Juli und zuletzt sogar den gleitenden 200-Tage-Durchschnitt. Letzteres allerdings noch nicht signifikant.
Am heutigen Montag rutscht die Lufthansa-Aktie wieder unter den GD200, der bei 6,62 Euro verläuft. Mit einem Tagesabschlag von über zwei Prozent gehört der Wert sogar zu den größten Tageslosern im MDAX.
Die kanadische Bank RBC ist unterdessen optimistisch, dass die Lufthansa-Aktie weiteres Potenzial hat. Am Freitag hat Analyst Ruairi Cullinane das Kursziel für die MDAX-Aktie von 6,50 auf 7,00 Euro angehoben, seine Einstufung jedoch auf "Sector Perform" belassen. Angesichts niedrigerer Kerosinpreise habe er seine Ergebnis-Schätzungen für die Fluggesellschaft vor den anstehenden Quartalszahlen etwas angehoben. Zudem gehe er nun von einer geringeren Steuerquote aus.
Ein erster Versuch, die Chart-Hürde GD200 nachhaltig zu überwinden, ist zunächst gescheitert. Doch ein sehr kurzfristiger Aufwärtstrend ist weiterhin intakt, solange der Lufthansa-Kurs nicht markant unter 6,46 Euro fällt. DER AKTIONÄR bleibt noch an der Seitenlinie. Anleger mit langem Atem greifen erst nach Überwindung der 200-Tage-Linie zu. Allerdings wird der folgende Aufschwung wohl nicht 'explosionsartig'. Der Konzern wird voraussichtlich noch Jahre benötigen, mit Kostensenkungen den Strukturwandel gewinnbringend umzusetzen.
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Hinweis auf Interessenkonflikte
Der Vorstandsvorsitzende und Mehrheitsinhaber der Herausgeberin Börsenmedien AG, Herr Bernd Förtsch, ist unmittelbar und mittelbar Positionen über die in der Publikation angesprochenen nachfolgenden Finanzinstrumente oder hierauf bezogene Derivate eingegangen, die von der durch die Publikation etwaig resultierenden Kursentwicklung profitieren können: Deutsche Lufthansa.
