Die Lufthansa setzt weiter den Rotstift an. In der Verwaltung des MDAX-Konzerns sollen 1.000 Stellen gestrichen werden. Die Anzahl der Führungskräftestellen soll konzernweit um 20 Prozent reduziert werden. Nach der Verkleinerung des Vorstands der Deutschen Lufthansa sollen auch die Vorstands- und Geschäftsführungsgremien der Töchter schrumpfen.
Im ersten Schritt wurde die Anzahl der Gremienmitglieder bei Lufthansa Cargo AG, LSG Group und Lufthansa Aviation Training um jeweils eine Position verringert. Nach Zustimmung der Lufthansa-Aktionäre zu dem milliardenschweren staatlichen Rettungspaket sowie den Zusagen der Regierungen in Österreich und der Schweiz, sei die Finanzierung der Gruppe zunächst gesichert, erklärte Lufthansa. "Die vollständige Rückführung der staatlichen Kredite und Einlagen inklusive der Zinszahlungen wird das Unternehmen jedoch in den kommenden Jahren zusätzlich belasten, so dass nachhaltige Kostensenkungen auch aus diesem Grund unausweichlich werden."
Rein rechnerisch hat die Lufthansa nach eigenen Angaben in der Corona-Krise konzernweit 22.000 Vollzeitstellen zu viel an Bord. Das Unternehmen will weiterhin betriebsbedingte Kündigungen nach Möglichkeit vermeiden. Lufthansa verhandelt derzeit mit Verdi und der Pilotengewerkschaft Vereinigung Cockpit über Sparbeiträge der Beschäftigten zur Bewältigung der Corona-Flaute. Für die Kabine hat die Gewerkschaft Ufo bereits eine Vereinbarung getroffen.
Kräftige Einsparungen sind angesichts der massiv gesunkenen Einnahmen unausweichlich. Dennoch dürfte es sehr lange dauern, bis die Lufthansa wieder schwarze Zahlen schreiben kann. Anleger sollten daher weiter abwarten.
Mit Material von dpa-AFX
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