Über viele Wochen hinweg wurde stetig darüber diskutiert, nun trudeln sie ein: die ersten Staatshilfen für die Lufthansa. So hat der MDAX-Konzern eine erste Milliarde des KfW-Kredits abgerufen. Ob und wann die weiteren beiden Milliarden genutzt werden, entscheidet die Kranich-Airline je nach Bedarf. CEO Carsten Spohr kündigte jedoch an, das komplette Hilfspaket ausschöpfen zu wollen.
So erklärte der Vorstandsvorsitzende, dass man die kompletten zugesagten 9,0 MIlliarden Euro Staatshilfen benötigt - auch um die Flugzeugflotte weiter zu modernisieren. "Weil wir weniger wachsen werden, haben wir die Zahl der Flugzeuge zwar halbiert, die wir die nächsten Jahre abnehmen wollen. Aber die Modernisierung wird fortgeführt", betonte Spohr im Gespräch mit der Neuen Zürcher Zeitung.
Aktuell plant die Lufthansa damit, in den kommenden drei Jahren rund 80 neue Jets „einzuflotten“, weitere 80 Bestellungen wurden indes nach hinten verschoben. Ohnehin geht die Lufthansa davon aus, dass auch noch 2021 rund 300 Flieger ungenutzt am Boden bleiben werden – weshalb auch im kommenden Jahr rote Zahlen drohen.
Die Staatshilfe stabilisiert natürlich die Lufthansa in dieser historischen Krise. Allerdings sollten auch die Folgen dadurch – höhere Zinsbelastungen sowie eine Aufteilung der Gewinne auf mehr Aktien – nicht vergessen werden. Da es zudem noch sehr lange dauern dürfte, bis die Lufthansa wieder schwarze Zahlen schreiben dürfte, drängt sich ein Engagement bei der hochvolatilen Aktie vorerst nicht auf – weder auf der Long- noch auf der Short-Seite.
Der Vorstandsvorsitzende und Mehrheitsinhaber der Herausgeberin Börsenmedien AG, Herr Bernd Förtsch, ist unmittelbar und mittelbar Positionen über die in der Publikation angesprochenen nachfolgenden Finanzinstrumente oder hierauf bezogene Derivate eingegangen, die durch von der Publikation etwaig resultierenden Kursentwicklung profitieren: Lufthansa.