Die Aktie der Lufthansa konnte im Zuge der Einigung mit der Bundesregierung und anschließend auch mit der EU-Kommission kräftig zulegen, da dadurch eine Insolvenz in Eigenverwaltung vom Tisch ist. Doch auch dieses jüngste Aufbäumen wird aller Voraussicht nach nicht reichen, um einen Sonderstatus des Unternehmens aufrecht zu erhalten.
Denn die Lufthansa-Aktie war eines der Gründungsmitglieder im DAX und gehört seit 32 Jahren ununterbrochen zur deutschen Börsenelite. Doch damit ist es nun vorbei. Die Airline wird in diesem Monat sehr wahrscheinlich ihren Platz im Leitindex für den Immobilienriesen Deutsche Wohnen räumen müssen. Die nächste außerordentliche DAX-Überprüfung findet heute nach Börsenschluss statt.
Die Lufthansa befindet sich aktuellen Berechnungen von Index-Experten zufolge weiter auf einem "Fast-Exit"-Platz. Das bedeutet, dass Lufthansas am Streubesitz (der indes kürzlich durch den Einstieg des Milliardärs Heinz Hermann Thiele noch weiter gesunken ist) orientierte Marktkapitalisierung von knapp 4,2 Milliarden Euro nicht mehr die Verbleibe-Kriterien für eine Mitgliedschaft im DAX erfüllt.
Durch das Ausscheiden aus dem DAX könnte es dazu kommen, dass viele Fonds, die sich am Leitindex orientieren, die Lufthansa-Aktien abstoßen werden. Die Risiken und Unsicherheiten bei der Aktie bleiben nach wie vor hoch. DER AKTIONÄR rät daher unverändert von einem Einstieg auf der Long- oder der Short-Seite ab.
Der Vorstandsvorsitzende und Mehrheitsinhaber der Herausgeberin Börsenmedien AG, Herr Bernd Förtsch, ist unmittelbar und mittelbar Positionen über die in der Publikation angesprochenen nachfolgenden Finanzinstrumente oder hierauf bezogene Derivate eingegangen, die durch die durch die Publikation etwaig resultierende Kursentwicklung profitieren: Lufthansa.