Die Aktienkurse von Linde und zahlreichen weiteren Unternehmen haben in den vergangenen sechs Monaten deutlich korrigiert. Der Ukraine-Krieg hat Anlegern weitere Kursverluste beschert. Wohl auch, um ihre Aktionäre zu beruhigen, haben heute Linde und zwei weitere Unternehmen, die an deutschen Börsen gehandelt werden, angekündigt, im großen Stil eigene Aktien zu kaufen.
Linde erhöht die Quartalsdividende auf 1,17 Dollar je Aktie und legt außerdem ein Aktienrückkaufprogramm im Umfang von bis zu 10 Milliarden Dollar auf. Linde könnte mit dem neuen Programm nach eigenen Angaben ab 1. März bis zum 31. Juli 2024 bis zu 15 Prozent seiner Aktien kaufen. Das 5-Milliarden-Rückkaufprogramm vom 25. Januar 2021 wurde bereits abgeschlossen.
Covestro hat beschlossen, innerhalb der nächsten zwei Jahre eigene Aktien im Gesamtwert von rund 500 Millionen zu kaufen.
Auch Scout24 hat heute ein Programm zum Kauf eigener Aktien angekündigt. Umfang: bis zu 350 Millionen Euro. Außerdem werden 3,4 Millionen Aktien, die das Unternehmen bislang selbst hält, eingezogen. Somit wird das Grundkapital von 83,6 auf 80,2 Millionen Aktien reduziert.
Unternehmen haben nicht immer ein glückliches Händchen mit Aktienrückkäufen. Bisweilen schlagen sie zu, wenn ihre Aktien schon sehr gut gelaufen und entsprechend teuer sind. In den aktuellen Fällen dürfte es sich eher um Beruhigungspillen für Anleger handeln – und ein Zeichen der Unternehmenslenker, dass aus ihrer Sicht die Geschäftsaussichten besser sind, als es der Kursverlauf widerspiegelt.