In einem eher mauen Marktumfeld geben auch die Anteilscheine von BASF und Covestro leicht ab. Neben der Krise in der Ukraine stehen heute wieder einmal verschiedene Konjunkturmeldungen im Fokus. Und die machen durchaus Mut. So hat zwar die Omikron-Welle die deutsche Wirtschaft nach Einschätzung der Bundesbank zu Jahresbeginn ausgebremst.
"Im Winterquartal 2022 dürfte die deutsche Wirtschaftsleistung erneut spürbar zurückgehen", hieß es im am Montag veröffentlichten Monatsbericht der Notenbank. Dazu dürften neben den Einschränkungen zur Bekämpfung der Corona-Pandemie auch Arbeitsausfälle aufgrund der Omikron-Variante beigetragen haben.
Doch die Deutsche Bundesbank rechnet angesichts prall gefüllter Auftragsbücher vieler Unternehmen damit, dass die Konjunktur im Frühjahr wieder kräftig Fahrt aufnimmt, "sofern das Pandemiegeschehen abebbt und die Lieferengpässe weiter nachlassen."
Im Schlussquartal 2021 war die Wirtschaftsleistung in Europas größter Volkswirtschaft nach vorläufigen Daten um 0,7 Prozent gegenüber dem Vorquartal gesunken. Schrumpft das Bruttoinlandsprodukt zwei Quartale in Folge, sprechen Ökonomen von einer sogenannten technischen Rezession. Dies bedeutet aber keinen Konjunktureinbruch im Gesamtjahr.
Unternehmensstimmung im Euroraum hellt sich auf
Indes hat die weniger angespannte Corona-Lage die Unternehmensstimmung im Euroraum deutlich aufgehellt. Der Einkaufsmanagerindex des Instituts IHS Markit stieg von Januar auf Februar um 3,5 Punkte auf 55,8 Zähler, wie die Marktforscher mitteilten. Das ist der höchste Stand seit fünf Monaten. Analysten hatten im Schnitt mit einer deutlich schwächeren Aufhellung auf 52,9 Punkte gerechnet.
Im Zuge gelockerter Corona-Restriktionen habe sich das Wachstum in der Eurozone stark beschleunigt, kommentierte Markit das Umfrageergebnis. Verbessert hätten sich auch die Geschäftsaussichten, der Auftragszuwachs und der Stellenaufbau. "Kräftig im Aufwind war vor allem der Servicesektor, doch auch das Produktionswachstum beschleunigte sich dank der anziehenden Nachfrage und nachlassender Lieferkettenengpässe."
Die entspanntere Liefersituation habe zwar den Anstieg der Materialpreise gedämpft, erklärte Markit. Der anhaltende Kostendruck durch steigende Löhne und Energiepreise habe jedoch zu dem stärksten Anstieg der Verkaufspreise seit Umfragebeginn geführt. Der Preisauftrieb in der Eurozone bleibt also hoch.
Die Aussichten für die deutschen Chemieriesen sind nach wie vor gut. Da beide Qualitätsunternehmen immer noch moderat bewertet sind, können Anleger hier weiterhin investiert bleiben. Die Stoppkurse sollten bei 52,00 Euro (BASF) beziehungsweise 47,00 Euro (Covestro) belassen werden.
Hinweis auf Interessenkonflikte: Der Vorstandsvorsitzende und Mehrheitsinhaber der Herausgeberin Börsenmedien AG, Herr Bernd Förtsch, ist unmittelbar und mittelbar Positionen über die in der Publikation angesprochenen nachfolgenden Finanzinstrumente oder hierauf bezogene Derivate eingegangen, die von der durch die Publikation etwaig resultierenden Kursentwicklung profitieren können: BASF.
Mit Material von dpa-AFX