Es ist ja nun wirklich nichts Neues, dass die Analysteneinschätzungen bei Leoni weit auseinander gehen. Während Daniel Schwarz von der Commerzbank ein Ziel von knackigen 76 Euro ausgegeben hat, rät Kepler Cheuvreux zum Verkauf. Die faire Bewertung sieht Michael Raab bei 48 Euro. Es ist und bleibt eine Glaubensfrage, ob denn Leoni wirklich seine ehrgeizigen Ziele für 2016 erreichen wird. Der Umsatz soll auf fünf Milliarden Euro klettern, bei einer EBIT-Marge von sieben Prozent. Macht ein Ergebnis vor Zinsen und Steuern von knackigen 350 Millionen Euro. Zum Vergleich: 2015 sollen es knapp 200 Millionen Euro werden, bei einem Umsatz von 4,3 Milliarden Euro.
Weniger Produktanläufe = mehr Gewinn
Vor allem in punkto Gewinn wird Leoni 2016 einen kräftigen Sprung nach vorne machen. Der Grund: Die hohen Anlaufkosten werden wieder auf ein normales Maß sinken. Die Produktneuanläufe sollen in den kommenden Jahren wieder auf den langfristigen Durchschnitt von acht bis zehn zurückgefahren werden. Zum Vergleich: in den letzten Jahren waren es zwischen 17 und 25. Im Jahr 2015 stehen sogar rekordverdächtige 27 Neuanläufe an.
Gute Aussichten
DER AKTIONÄR ist davon überzeugt, dass Leoni die selbst gesteckten Ziele erreichen wird. Auch die charttechnische Situation ist aussichtsreich. Nach dem Rücksetzer bis auf die starke Unterstützung bei 55,50 Euro hat sich das Papier wieder über die psychologisch wichtige Marke von 60 Euro hoch gearbeitet. Wird das alte Hoch bei 63 Euro überwunden, springen Anleger prozyklisch auf den fahrenden Zug auf.