Mittlerweile liegen drei wirklich sehr schwierige Jahre hinter den deutschen Chemieproduzenten BASF und Lanxess. Die kriegsbedingt hohen Energiepreise und die anhaltend maue Entwicklung der Weltkonjunktur haben beiden Unternehmen zu schaffen gemacht. Immerhin blickt die deutsche Chemie- und Pharmaindustrie nun ein wenig optimistisch auf das Jahr 2025.
Die Produktion dürfte im kommenden Jahr leicht um 0,5 Prozent wachsen und der Umsatz stagnieren, teilte der Verband der Chemischen Industrie (VCI) in Frankfurt mit. Es fehle weiter an Aufträgen, sodass die Produktionsanlagen schlecht ausgelastet seien.
Unter den Unternehmen ist die Stimmung nach einer repräsentativen VCI-Umfrage gemischt: Während gut ein Viertel der Firmen 2025 einen Anstieg der Erträge erwartet, rechnen weitere 26 Prozent mit gleichbleibenden Erträgen und 46 Prozent mit einem Rückgang.
Die Chemieindustrie leidet besonders unter den im internationalen Vergleich hohen Energiekosten in Deutschland. Angesichts der schwachen Konjunktur drosseln zudem viele Industrieunternehmen ihre Produktion, was sich auf die Nachfrage nach Chemieprodukten durchschlägt.
Im laufenden Jahr erwartet der VCI einen Umsatzrückgang von zwei Prozent auf 221 Milliarden Euro, insbesondere im Heimatmarkt liefen die Geschäfte schlecht. Die Produktion in der Chemie- und Pharmaindustrie wuchs um zwei Prozent, blieb aber deutlich unter Vorkrisenniveau. "Der einzige Lichtblick ist, dass sich die rasante Talfahrt der letzten beiden Jahre nicht fortgesetzt hat", sagte VCI-Präsident Markus Steilemann.
Zwar bleibt das Marktumfeld mau, doch immerhin könnte es 2025 dann zumindest etwas besser laufen als in den schwierigen Vorjahren. Vor diesem Hintergrund erscheinen die Chemie-Aktien ähnlich wie Covestro vor den aufkommenden Übernahmegerüchten durch Adnoc derzeit sehr günstig bewertet. So beläuft sich etwa bei Lanxess das Kurs-Buchwert-Verhältnis auf lediglich 0,5. Die beiden Chemie-Titel bleiben für Mutige weiterhin attraktiv. Bei BASF sollte der Stoppkurs bei 36,00 Euro belassen werden, bei Lanxess bei 19,50 Euro.
Hinweis auf Interessenkonflikte:
Der Vorstandsvorsitzende und Mehrheitsinhaber der Herausgeberin Börsenmedien AG, Herr Bernd Förtsch, ist unmittelbar und mittelbar Positionen über die in der Publikation angesprochenen nachfolgenden Finanzinstrumente oder hierauf bezogene Derivate eingegangen, die von der durch die Publikation etwaig resultierenden Kursentwicklung profitieren können: BASF.
Enthält Material von dpa-AFX