In einem eher mauen Marktumfeld können die zuletzt gebeutelten Aktien von Lanxess deutlich zulegen. Die Gegenbewegung wird dabei unterstützt von einer ganzen Reihe durchaus positiver Analystenstudien. Zwar werden nach der Gewinnwarnung am Montag die Kursziele durchgehend und mitunter sogar kräftig gekürzt, liegen aber allesamt noch klar über dem jetzigen Kursniveau.
So hat etwa die Baader Bank das Kursziel für Lanxess von 66 auf 42 Euro gesenkt, die Einstufung jedoch auf "Buy" belassen. Der Chemiekonzern habe sehr niedrige Ziele für das zweite Geschäftsquartal in Aussicht gestellt, schrieb Analyst Konstantin Wiechert. Er reduzierte daher die Schätzungen. Niedrigere Material- und Logistikkosten sowie eine Erholung der Volumina sprächen aber für eine Erholung im weiteren Jahresverlauf.
Die Privatbank Berenberg hat indes den fairen Wert für die DAX-Titel von 56 auf 49 Euro gesenkt. Dies bietet aber immer noch satte 80 Prozent Aufwärtspotenzial. Daher wurde die Einstufung auf "Buy" belassen. Die Gewinnwarnung des Spezialchemiekonzerns sei ein massiver Schock gewesen und strahle auf die ganze Branche aus, betonte Analyst Andres Castanos-Mollor in seiner vorliegenden Studie. Er sieht 2024 nun als Erholungsjahr und rechnet 2025 mit einer Normalisierung der Profitabilität. Grundsätzlich bleibt Castanos-Mollor optimistisch.
Auch die Experten von LBBW und Warburg Research zeigen sich für die Lanxess-Papiere optimistisch gestimmt. Zwar wurden auch hier die Ziele deutlich gekappt, liegen aber immer noch mit 35 Euro (LBBW) beziehungsweise 45 Euro (Warburg) weit über dem aktuellen Kursniveau. Dementsprechend empfehlen beide Analysehäuser die Anteilscheine des Unternehmens aus Köln weiterhin zum Kauf.
Im heutigen Handel gelingt den Anteilscheinen von Lanxess erstmals in dieser Handelswoche eine deutliche Gegenbewegung. Die mittel- bis langfristigen Perspektiven für den Spezialchemiekonzern sind durchaus gut. Zudem ist die Bewertung mit einem KBV von gerade einmal 0,5 sehr günstig. Der MDAX-Titel gehört daher weiterhin auf die Watchlist. Vor einem Einstieg sollte allerdings noch der Abschluss einer Bodenbildung abgewartet werden.
Mit Material von dpa-AFX